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HAMMELBURG: Vinica scheidet die Geister

HAMMELBURG

Vinica scheidet die Geister

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    Schöne Aussicht: Blick von der Sonnenterrasse der Weinbergshütte Vinica über das Ganstal zum Sodenberg.
    Schöne Aussicht: Blick von der Sonnenterrasse der Weinbergshütte Vinica über das Ganstal zum Sodenberg. Foto: Foto: Wolfgang Dünnebier

    Alteingesessene Hammelburger kommen genauso gerne hierher wie Fremde, und sogar Stadträte sollen schon eingekehrt sein: Die Weinbergshütte Vinica der Hoteliersfamilie Kaiser hoch über dem Ganstal mit Blick gen Sodenberg.

    Wenn man von einer Fränkischen Toskana spricht, dann findet man sie hier so schön, wie sonst fast nirgends. Bei einer Tasse Kaffee oder einem Gläschen Wein. Sogar geführte Wanderungen der städtischen Tourist-Info kommen hier vorbei. Dort lägen auch Flyer aus, sagt Sandra Kaiser.

    Des einen Freud', des anderen Leid: Wie dieses Treiben denn sein könne, wollte jetzt ein Redner in der Bürgerfragestunde des Stadtrates wissen. Gemessen an der Genehmigungsdauer seiner Weinbergshütte verwundere ihn das, ließ er erkennen. Autos Fremder würden an seinem Grundstück vorbei kommen, die mit der Navigation zu der Hütte nicht mehr klar kommen.

    „Neue touristische Angebote sind grundsätzlich zu begrüßen“, antwortete Bürgermeister Ernst Stross. Die baurechtliche Bewertung der ausgebauten Weinbergshütte unterliege allerdings dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde. Das Gebäude sei als landwirtschaftliche Gerätehalle vom Vorbesitzer übernommen worden. Ihm seien inzwischen Beschwerden über den „Autotrubel“ zu Ohren gekommen. Die Hütte ist nur über gesperrte Straßen erreichbar. Wenn sich der Betrieb in einem rechtlichen Rahmen bewege, könne man damit leben.

    „Wir prüfen noch“, sagt Thomas Schoenwald, Jurist am Landratsamt auf Nachfrage der Main-Post zum Stand des Verfahrens. Er hat sich selbst vor Ort ein Bild von der Lage gemacht.

    Sandra Kaiser ist guter Dinge, dass sie die Sonnenterrasse unter Auflagen weiter betreiben darf. Seit etwa drei Jahren schenkt sie hier mit wachsendem Erfolg im Mai und Juni sowie September und Oktober aus. „Die Anregung kam von meinen Gästen“, sagt sie. Angefangen habe es mit kleinen Wanderungen mit eigenen Hausgästen. Inzwischen schickten auch andere Gastronomiebetriebe Gäste vorbei.

    Die Menschen kämen und blickten verträumt ins Tal. Zu dem Anwesen gehört auch ein kleiner Weinberg. Einen Verbund solch touristischer Kleinode brauche es, um den Tourismus zum Leben zu erwecken. Rund 50 Plätze biete sie im Freien, 30 seien es in der Hütte. „99 Prozent der Leute bleiben bei allen Temperaturen draußen“, schwärmt sie mit den Gästen von der Faszination der Landschaft. Deswegen plane das Projekt „terroir f“ eine Besucherplattform am Hammelberg.

    Die Verkehrsproblematik ist ihr bewusst. Bei den Gästen werbe sie für einen Fußmarsch zu ihrer Hütte. In 20 Minuten sei man da, auf reizvollen Fußwegen aus dem Seeshofer Tal, oder länger aus Untererthal oder Thulba. Nicht alle würden sich daran halten bedauert sie, manchmal seien aber auch Fußkranke einer Gruppe darunter, denen man das Gemeinschaftserlebnis nicht vorenthalten möchte.

    Für Bürgermeister Ernst Stross lenkt die Diskussion das Augenmerk auf andere Wege, deren Nutzung öfters beanstandet werde. Im Blick hat er dabei auch die häufig genutzte. Zufahrt zum Startplatz der Drachenflieger. Darüber müsse man auch irgendwann reden. Um Vinica im Ganstal ist es augenblicklich ruhiger. Im Juli und August ist die Weinbergshütte ohnehin geschlossen.

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