Langendorf (ghs) Jetzt ist es amtlich: Lehrer Hans-Joachim Heilmann, der vergangenes Jahr lediglich für ein Schuljahr lang beurlaubt worden war, um seiner Tätigkeit als Schriftsteller nachzukommen, darf dies jetzt bis zu seiner Pensionierung tun. Deshalb gab es am Montag eine Abschiedsfeier in der Johannes-Petri-Volksschule Elfershausen-Langendorf für Heilmann.
Die Schüler-Percussionsgruppe trommelte, die Gitarrenkinder spielten, die Orff-Gruppe ebenso. Auch die Lehrer ließen es sich nicht nehmen, ihren Kollegen Heilmann mit individuell getexteten Liedern zu verabschieden.
Schulleiter Hubert Voll würdigte Heilmanns pädagogische Verdienste in einer langen Laudatio. Heilmann sei ein Lehrer mit Leib und Seele, ein pädagogischer Monolith, ein Allroundtalent mit Persönlichkeit, ein Eckpfeiler im Lehrerkollegium, ein Experte für Realschulübertritte und ein Mann der Praxis.
Zahlreiche Projekte Heilmanns sind sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern der Johannes-Petri-Volksschule im Bewusstsein. So etwa das grüne Klassenzimmer, die Freiluftbühne an der Turmhalle oder die Fachwerkausstellung im Schreinersch-Haus. Für alte Uhren und die Geschichte über die Anfänge des Druckens konnte Heilmann mit seiner Mitmach- und Ermutigungs-Pädagogik seine Schüler schnell begeistern.
Heilmann kommt bei seinen Zuhörern gut an. Wenn er zum Beispiel die Entstehungsgeschichte der Uhr erklärt, dann handelt er das Thema nicht bloß theoretisch ab. Da bastelt der Pädagoge Holzmodelle, um den Schülern die Grundfunktionen dieser Technik augenfällig nahe zu bringen. Um die Sache und den Zeitgeist noch einprägsamer darzubringen, könnte man ja eine kleine Geschichte drum herum erzählen.
Und schon wurde aus dem Pädagogen Heilmann ein Schriftsteller. Er opferte seine Freizeit, um seine Recherchen zu betreiben. Sein erstes Buch schrieb Heilmann im Jahre 2000. Mittlerweile sind es zehn Bücher, die Heilmann im Schwabe-Verlag veröffentlicht hat. Gerade kommt er von der Buchmesse aus Basel. Sein Terminkalender ist gespickt mit zahlreichen Autorenlesungen.
"Ich wusste nicht, was mich da erwartet", gestand Heilmann seinen Kollegen. Neuland sei für ihn auch die erste Lesung vor älteren Schülern der Oberstufe gewesen. Doch auch dies sei kein Problem gewesen, so der flexible Lehrer mit dem pädagogischen Gespür. Im kommenden Jahr wolle er etwas kürzer treten. Aber dies hat Heilmann sich ja schon all die vergangenen Jahre vorgenommen.