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Vom Schulchor auf die Opernbühne

Hammelburg

Vom Schulchor auf die Opernbühne

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    Was manche Absolventen des Frobenius-Gymnasiums so alles bewegen, zeigt die Serie „Von Hammelburg in die Welt“. Kerstin Rosenfeldt, geborene Jaedicke, Abiturjahrgang 1995, ist Opernsängerin, Mitglied im Konzertchor des Bayerischen Rundfunks und Gesangspädagogin. Sie sang schon unter so renommierten Dirigenten wie Claudio Abbado oder Mariss Jansons. Am Sonntag, 19. September, tritt sie erstmals in Hammelburg auf. Um 17 Uhr ist Kerstin Rosenfeldt mit der Pianistin Nadine Schuster und dem Schauspieler Martin Neubauer zu Gast in der Musikakademie. „Menage a trois – und wäre die Liebe nicht“ heißt der biografisch-poetische Liederabend über das Künstler-Dreigestirn Robert und Clara Schumann und Johannes Brahms. Wir sprachen mit der Sängerin über klassische Musik und Kinder, Lieder und Leidenschaften.

    Frage: Wann haben Sie die Liebe zur klassischen Musik entdeckt?

    Kerstin RosenfeldT: Als ich mit 16 im Hammelburger Kammerchor die C-moll-Messe von Mozart mitgesungen habe und das erste Mal die Kraft eines richtigen Orchesters gespürt habe. Das hat mich fasziniert.

    Welche Musik haben Sie als 15-Jährige vor sich hin geträllert?

    Rosenfeldt: Alles, was im Radio lief, also REM, Queen.

    Welche Musik hörten ihre Eltern?

    Rosenfeldt: Zuhause wurde alles von den Beatles bis zu Brahms gehört, das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Haben die Eltern ihre künstlerischen Ambitionen unterstützt?

    Rosenfeldt: Glücklicherweise haben sie mich immer unterstützt. Zum Gesangsunterricht mussten sie mich bis nach Würzburg fahren. Sie haben nie an meinem Berufswunsch gezweifelt.

    Haben Sie außer im Kammerchor auch in anderen Chören gesungen?

    Rosenfeldt: In allen möglichen Hammelburger Chören. Angefangen in der ersten Klasse bei Frau Loda im Kinderchor, dann lange im Jugendchor, später im Kammerchor. Und natürlich im Gymnasium im Schulchor und in der Oberstufe im Vokal-Oktett.

    Welche musikalischen Vorbilder haben Sie?

    Rosenfeldt: Im Studium war es lange Zeit die Mezzosopranistin Anne-Sofie von Otter. Musikalisch geprägt hat mich aber am meisten meine Professorin Christiane Iven. Von ihr habe ich gelernt, dass jeder Ton, den man singt „beseelt“ sein soll.

    Sie haben zwei Kinder im Alter von fünf und drei Jahren. Sind sie musikalisch? Singen Sie viel mit ihnen?

    Rosenfeldt: Anton und Johanna bekommen zuhause natürlich viel Musik um die Ohren und gehen oft mit zu Proben und Konzerten. Ob sie dadurch besonders musikalisch sind, kann ich noch nicht sagen. Gesungen wird viel bei uns, besonders laut beim Autofahren.

    Wie bringen Sie Familie und Beruf unter einen Hut?

    Rosenfeldt: Ohne die Omas und ein gutes soziales Netzwerk würde es nicht funktionieren, weil mein Mann auch Sänger ist.

    Was ist ihr künstlerisches Steckenpferd?

    Rosenfeldt: Künstlerisch bemühe ich mich immer wieder um konzeptionell aufwändigere Projekte wie Liederabende, die Musik und Literatur miteinander vereinen.

    Ist das „Brot des Künstlers“ hart?

    Rosenfeldt: Sicher ist es manchmal hart, aber das sind wohl die meisten Berufe. Es gibt eben keine Sicherheit, und man muss immer wieder viel Eigeninitiative ergreifen. Aber für mich gibt es keinen schöneren Beruf.

    Wie viel Training braucht ihre ausgebildete Stimme?

    Rosenfeldt: Ich versuche täglich zu üben. Die Stimme ist ein Muskel, man braucht ein gutes Körpergefühl, der Atem muss trainiert werden

    Was suchen Sie als Sängerin in der Musik?

    Rosenfeldt: Augenblicke, in denen einen die Musik mitreißt, man Spaß am eigenen Ausdruck hat, wirklich miteinander musiziert – das ist es, was man als Musiker immer sucht.

    Welche Erinnerungen haben Sie an die Schulzeit im Gymnasium?

    Rosenfeldt: Viele gute. Ich mochte die Schule.

    Waren Sie beim Ehemaligen-Treffen im Juli, das ja ihr Vater ins Leben gerufen hat?

    Rosenfeldt: Ja, natürlich. Mit meinem Vater bin ich nach dem Treffen noch mal in der dann stillen Schule gewesen. Obwohl sich dort viel verändert hat, fühlte es sich ganz heimelig an, die Gerüche sind dieselben geblieben.

    Freuen Sie sich auf den Auftritt in Hammelburg?

    Rosenfeldt: Sehr, denn es ist mein erster hier.

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