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MÜNNERSTADT: Von der Lauer auf die Wiesn

MÜNNERSTADT

Von der Lauer auf die Wiesn

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    Viel Spaß trotz Stress: Susanne Schäfer an ihrem Oktoberfest-Arbeitsplatz im Kaiserschmarrn-Zelt.
    Viel Spaß trotz Stress: Susanne Schäfer an ihrem Oktoberfest-Arbeitsplatz im Kaiserschmarrn-Zelt. Foto: Foto: Frank Schäfer

    Noch drei Tage, dann ist wieder alles vorbei. Am Dienstag sagt Susanne Schäfer Kaiserschmarrn, Kaffee und München Ade. Auch wenn ihr erster Einsatz als Bedienung auf dem Oktoberfest anstrengend war und ihr spätabends mehr als einmal die Füße weh taten, riesigen Spaß hat das Ganze der Münnerstädterin aber doch gemacht.

    Große Fans des alljährlich wiederkehrenden Spektakels auf der Theresienwiese sind Susanne Schäfer und ihr Mann Frank seit jeher. „Schon seit über 20 Jahren fahren wir jedes Jahr hin“, sagt die 42-jährige, die im normalen Leben im Vorzimmer des Geschäftsführenden Beamten der Stadt Bad Neustadt arbeitet. Urlaub und Überstunden hat sie genommen, um dabei sein zu können, wenn sich vis a vis der Bavaria das Riesenrad dreht.

    Wenn der Bär steppt

    Viel mitbekommen hat sie freilich von dem Trubel außerhalb des Kaiserschmarrn-Zeltes nicht. Dafür war in dem 400 Leute fassenden Bau einfach viel zu viel los. Nicht nur ungezählte Portionen der leckeren Süßspeise servierte sie den Gästen, auch Kuchen, Kaffee und abends Mixgetränke wurden geordert. Dazu die Arbeitszeit: Bereits um 7 Uhr radelt sie los, von der Wohnung ihrer Schwester in Haidhausen, bei der sie während ihres Engagements wohnt. Um 7.30 Uhr ist Dienstbeginn, um mit den Vorbereitungen fertig zu sein, wenn das Zelt um 10 Uhr öffnet (am Wochenende um 9 Uhr). Nach Hause kann sie zwischen 20 und 23.30 Uhr, je nachdem, wie sehr der Bär im Zelt steppt.

    Am zweiten Wiesn-Wochenende, an dem traditionsgemäß Heerscharen von Italienern auf das Oktoberfest strömen, war es besonders hart. „Die gehen gleich in die Vollen“, sagt Susanne Schäfer über die Gäste aus dem Süden, die Unmengen von Aperol Sprizz ordern, das herb-fruchtige Modegetränk der Saison. Ärger mit Betrunkenen habe es aber nicht gegeben, sagt Susanne Schäfer, obwohl schon zur Mittagszeit die ersten reichlich benebelt waren. Auf alle Fälle war aber Dauerstress angesagt: „Am Sonntagabend waren wir alle platt.“ Reichlich Besuch kam auch aus der Heimat. Eine ganze Reihe von Mürschtern schauten in den vergangenen 14 Tagen im Zelt vorbei.

    Im vergangenen Jahr um die gleiche Zeit saß Susanne Schäfer mit ihrem Mann noch als Gast im Kaiserschmarrn-Zelt. Und als die Stimmung gerade so richtig hochkochte, da hat sie einfach mal einen Kellner gefragt, wie man hier zu einem Job kommt. Denn einmal auf der Wiesn zu arbeiten, war schon immer ihr großer Traum gewesen. „Da drüben steht der Personalchef“, deutete der Kellner in die Richtung.

    Erfahrung beim Römer-Ball

    Susanne Schäfer wurde sofort vorstellig. „Noch am nächsten Tag habe ich mich per e-mail beworben“, sagt die gebürtige Mellrichstädterin im Telefongespräch während einer Arbeitspause. Im Frühjahr ging es zum Vorstellungsgespräch nach München. Denn die über 10 000, in der Regel sehr gut bezahlten Jobs auf der Wiesn sind natürlich sehr begehrt. Punkten konnte die Tochter eines Metzgermeisters mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Bar beim Römer-Ball in Mellrichstadt.

    Auch wenn die Arbeit auf der Wiesn alles andere als ein Zuckerschlecken ist, der erste Einsatz soll nicht der letzte gewesen sein. Susanne Schäfer möchte auf alle Fälle noch mal das obligatorische Dirndl anziehen und sich ins Getümmel stürzen.

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