(ge) Hat sich seit dem Geschehen vor 2000 Jahren in Bethlehem etwas geändert? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer vorweihnachtlichen Feier in der bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrkirche St. Martin. Spiel, Musik und Texte schenkten Ruhe und Besinnung.
Das Spiel „Der Bericht geht weiter“ von Rudolf Otto Wiemer fesselte die Besucher. Deutlich wurde, dass die Geschichte von der Geburt Jesu mehr ist als nur eine Erzählung: Sie muss die Menschen öffnen und berühren.
Das Stück beginnt damit, dass der Vorleser (Jürgen Reith) seinen Zuhörern die Weihnachtsgeschichte vortragen möchte. Doch schon nach wenigen Worten unterbricht ihn der Soldat (Martin Karch), der damals am Tor von Bethlehem stand und einwendet: „Frieden habe ich gehört. Doch was ist geblieben? Nur eine Parole.“ Zweifelnd und selbstgerecht reden andere wie der Wirt (Thorsten Schlotter), der die leere Krippe zu einer Attraktion macht, der Hirte (Stefan Steuerwald), der mit Gewalt Gerechtigkeit schaffen möchte, die Mutter (Silke Zänglein), die nicht verstehen kann, dass Gott den Kindermord in Bethlehem zulässt, der Stallknecht (Gerhard Werner), der das Geschehen nicht begreifen will, der Mann vom Sonderkommando (Heino Zänglein), der nur Befehlsempfänger sei, und der Sträfling (Andreas Erhard), der aufforderte, endlich gehört zu werden. Eine Botschaft sei doch nichts wert, wenn sich nichts ändere. Diese Frage richtete am Ende die Blinde (Monika Erhard) eindringlich an die Zuhörer, um sie aus Lethargie und Sentimentalität zu wecken.
Die Feier leitete das Sonne-Mond-Sterne-Team mit Silke Zänglein, Martin Karch und Stefan Steuerwald. Eingebunden hatte sich die Ganztagsschule Oerlenbach mit dem Lied „Fröhliche Weihnacht“ in moderner Rap-Form und einem Kerzenzug durch das Kirchenschiff. Silke Zänglein hatte zwei Gedichte verfasst mit dem Themen „Dunkle Gassen“ und „Lächeln der Sterne“, die Szabina Kakus und Claus-Peter Köth vorgetragen wurden.
Organist Alois Brunner und Denise Feldmeier mit Klarinette brachten das „Ave Maria“ von Franz Schubert. Mit einem Kanon erfreuten Amelie Mausnitz (Alt-Saxophon), Denise Feldmeier (Klarinette) und Björn Feldmeier (Tenorhorn). Richard Beck bereicherte den Ablauf auf seiner Mundharmonika mit den Stücken „Herbergsuche“ und „Andachtsjodler“.