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BAD KISSINGEN: Weniger Hausbesuche, mehr Notfalleinsätze

BAD KISSINGEN

Weniger Hausbesuche, mehr Notfalleinsätze

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    Ausgezeichnet: Die beiden ehemaligen Kissinger Notärzte Dr. Eberhard Ruppert und Dr. Wolfgang Ruppert erhielten von Bereitschaftsleiter Thomas Menz die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
    Ausgezeichnet: Die beiden ehemaligen Kissinger Notärzte Dr. Eberhard Ruppert und Dr. Wolfgang Ruppert erhielten von Bereitschaftsleiter Thomas Menz die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Foto: Foto: Peter Rauch

    Weniger Krankentransporte, dafür aber mehr Notfalleinsätze, auf diesen kurzen Nenner lassen sich die Einsatzzahlen von Rettungsdienst und Krankentransport der Rot-Kreuz-Bereitschaft Bad Kissingen bringen. Chefarzt Dr. Ralph Brath, der als letzter Vortragender seinen Bericht anlässlich der Jahreshauptversammlung der Rot-Kreuz-Bereitschaft Bad Kissingen abgab, erläuterte mit kritischen Worten diese Tatsache etwas genauer.

    So sind mit 19 797 Einsätzen im gesamten Landkreis fast genauso viele Einsätze wie im Jahr davor (19 823) gefahren worden. Auch die Kilometerleistung der eingesetzten Fahrzeuge, die von den vier Rettungswachen im Landkreis ausrückten, ist mit gefahrenen 614 783 Kilometern fast identisch mit dem Vorjahr. Nur dass sich eben reine Krankentransporte hin zu „Blaulichteinsätzen“, zu Notarzteinsätzen verschoben haben.

    Barth machte vor allem eine Überalterung der niedergelassenen Ärzte dafür verantwortlich. So würden immer weniger Hausärzte im Bedarfsfall Hausbesuche durchführen, „da wird dann einfach der Notarzt gerufen, obwohl der nicht immer unbedingt nötig ist“. Allerdings sei die Notarztbereitschaft in Bad Kissingen und Bad Brückenau 2012 stets gewährleistet gewesen, „die Dienstpläne wiesen keine Lücken auf“. In Hammelburg gab es leichte Verbesserungen, es bestanden aber weiterhin Defizite.

    Leider werde man für 2013 keine so positiven Aussagen mehr machen können: Durch eine überbordende Dokumentations- und Reglementierungswut der Bürokratie sei der Notarztdienst unattraktiv. „Die ärztliche Tätigkeit am Patienten dauert in der Akutmedizin oft kürzer als die nachfolgende Dokumentation“, beklagte der Kissinger Chefarzt des Roten Kreuzes. Man müsse daher beachten, „das Ehrenamt auch dadurch am Leben zu erhalten, indem wir auf dem Boden des Gesetzes behindernde Vorschriften zugunsten der Tätigkeit am Nächsten und Kranken auslegen und hierin Mut beweisen“.

    Zwei, die immer so handelten waren die ersten beiden Kissinger Notärzte, die Brüder Eberhard und Wolfgang Ruppert, erläuterte der Leiter der Rot-Kreuz Bereitschaft, Thomas Menz. 1975 hatte Dr. Eberhard Ruppert, der sich in Bad Kissingen für die Praxis einer Kollegin interessierte, mit ihr seinen ersten Notfall und gleich darauf einen Notruf. Auch hier eilte Ruppert zu Hilfe und so begann Mitte der 70er Jahre die Ära des Notarztdienstes in Bad Kissingen. Dr. Wolfgang Ruppert folgte seinem Bruder ein Jahr später und von dieser Zeit an stellten die beiden den Notarztdienst in Bad Kissingen für mehr als drei Jahrzehnte sicher. Beide wurden zu Ehrenmitgliedern der Bereitschaft Bad Kissingen ernannt.

    Weitere Auszeichnungen schlossen sich an, so wurde unter anderem Hermann Weber, „ein Urgestein des Roten Kreuzes, vor dessen 60 Dienstjahren wir uns verneigen“ von der Kissinger Rot-Kreuz-Bereitschaft geehrt. Zudem geehrt wurden: Robert Weber (30 Jahre Mitglied), Peter Kleren und Dr. Wolfgang Ruppert (35), Konrad Bohn und Herbert Vollkommer (50) sowie Helma Weber, Karl Müller und Klaus Weber (55 Jahre).

    Landrat, OB, Kreisverbandsvorsitzende, Feuerwehr, Kirche und der stellvertretende Bezirksgeschäftsführer waren sich in ihren Grußworten einig, dass das Rote Kreuz an 365 Tagen im Jahr gebraucht werde, egal ob in seiner Kernaufgabe als Retter und Helfer oder stadtbildprägend als Rot-Kreuz-Orchester.

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