(ikr) Die Zahl ist für die Polizei erfreulich gering: 2008 kamen im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Bad Kissingen bei Verkehrsunfällen nur zwei Menschen ums Leben. Es ist die niedrigste Zahl seit 20 Jahren, vermerken Lothar Manger und Alfons Geisel in der Unfall-Statistik 2008. Und das vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Unfälle in den vergangenen drei Jahren wieder anstieg, von 1474 im Jahr 2006 auf 1633 im vergangenen Jahr.
Auch die Zahl der bei Unfällen Schwerverletzten ging in der Statistik stark zurück: Waren 1990 noch 125 Menschen mit erheblichen Verletzungen in die Klinik gekommen, sind es 2008 nur noch 66 Personen gewesen. Geisel macht als Grund dafür vor allem die modernen Sicherheitsstandards der Fahrzeuge aus. „Ich befürchte, die Leute fahren nämlich auch heute nicht vorsichtiger“, sagt der Polizeihauptkommissar, aber Sicherheitsgurte und funktionierende Airbags täten das Ihrige, um das Schlimmste zu verhindern.
Unfallursache Geschwindigkeit
Von den 1633 Verkehrsunfällen 2008 gingen 210 mit „Personenschaden“ in die Statistik ein. 213 Menschen wurden bei diesen Ereignissen leicht verletzt. Hauptunfallursachen waren 2007 noch Fehler beim „Abbiegen, Wenden, Rückwärts-, Ein- und Abfahren“ (214-mal). Im vergangenen Jahr rangierten Verletzungen der Vorfahrtsregelung als Ursachen ganz oben (111-mal). Eine der häufigsten Gründe, warum es zu einem Unfall kommt, ist laut Polizei nach wie vor eine unangemessene Geschwindigkeit des Fahrzeugs (108-mal in 2008). Um solche Vorkommnisse zu reduzieren, will die Polizei weiter bestimmte Straßenabschnitte bevorzugt überwachen.
Die Zahl der Unfälle unter Einwirkung von Alkohol und Drogen hat sich laut Polizei seit dem Jahr 2000 (42) nahezu halbiert (23). Bei Verkehrskontrollen machten die Beamten jedoch auch 2008 noch immer 198 Personen aus, die sich nach dem Konsum von Alkohol und Drogen ans Steuer gesetzt hatten (232 in 2000).
Weiter Unfall-Schwerpunkte
Als Unfall-Schwerpunkte erwiesen sich, wie es in der Statistik heißt, auch 2008 die Schlachthof-Kreuzung in Bad Kissingen (13 Unfälle mit fünf Verletzten) und der kurvenreiche Streckenabschnitt der B 286 zwischen Oerlenbach und Arnshausen (27 Unfälle mit sieben Verletzen). Erfreulich hingegen die Entwicklung an der Kreuzung Maxstraße/Hemmerichstraße: Nach zwölf Unfällen im Jahr 2007 wurden von der Polizei ein Jahr später lediglich noch fünf Unfälle aufgenommen.
Vor einem unerklärlichen Phänomen steht die Polizei, was die enorm ansteigende Zahl der Wildunfälle angeht: 2002 wurden noch 558 Unfälle registriert, 2004 waren es schon 650 und 2008 sogar 829. „Wir wissen nicht, woran das liegt“, sagt Geisel. Denn eigentlich habe man sogar Maßnahmen ergriffen, um solche Unfälle zu vermeiden. An mehreren Straßen wurden nämlich blaue Wild-Warnprojektoren angebracht.