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Wenn der Erfolgsrausch im Drogenrausch mündet

Bad Brückenau

Wenn der Erfolgsrausch im Drogenrausch mündet

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    Staatsbad (Pia) Zu einem Symposium zum Thema "Suchtgefährdung bei Führungskräften - Lösungsansätze" lädt die My Way Betty Ford Klinik heute, Mittwoch, 4. Oktober, von 14 bis 1730 Uhr in das Dorint Resort Hotel ein. Die Veranstaltung mit Filmemacher Bernd Thränhardt und Autor Jürgen Leinemann richtet sich an Betroffene, Mediziner, Therapeuten und Unternehmen. Prominente Betroffene, Mediziner und Wissenschaftler beleuchten das Thema aus ihrer Sicht.

    73 000 Deutsche sterben jährlich an Alkohol bedingten Krankheiten. 5,8 Millionen verwenden Alkohol und Medikamente missbräuchlich, so in der Pressemitteilung der Klinik. Führungskräfte gelten unter Experten als besonders suchtgefährdet. Erfolgsdruck und Vorbildfunktion zwingen sie, eigene Belastungsgrenzen zu überschreiten und Schwächen zu verbergen. Ungelöste Konflikte lassen sich vermeintlich zuerst schnell mit Alkohol und Drogen entspannen. Aber Sucht entwickelt sich schleichend.

    "Sucht wird als behandlungsbedürftige Krankheit immer noch nicht gesellschaftlich akzeptiert. Akut gefährdete Führungskräfte nehmen daher erst sehr spät Hilfe an", sagt Klaus Dirk Kampz, geschäftsführender Gesellschafter der My Way Betty Ford Klinik. Wem sollen sie sich auch anvertrauen? Von ihnen wird Durchsetzungskraft und Selbstsicherheit erwartet.

    Oftmals wird der Besuch beim Hausarzt gescheut. Die klassische Entgiftung über das öffentliche Gesundheitssystem empfinden sie als sozialen Abstieg. "Führungskräfte fordern Therapeuten und Ärzte, die auf ihr Profil spezialisiert sind und einen Ort, wo sie sich geschützt und aufgehoben fühlen", so Kampz.

    "Mein Alkoholproblem ist auch heute nach 30 Jahren Abstinenz genau ein Glas weit entfernt", sagt Referent Jürgen Leinemann (69), Spiegel-Redakteur, Ressort Politik und Autor des Buches "Höhenrausch". "Wie kommt man da raus? Bei den Anonymen Alkoholikern heißt es: Erfahrung, Kraft und Hoffnung mit anderen zu teilen - also mit anderen reden und mich auf deren Solidarität verlassen. Ich entscheide selbst, ob ich das will. So etwas gibt es nicht auf Krankenschein."

    Filmemacher Bernd Thränhardt (50) ist Seminarleiter in der My Way Betty Ford Klinik. Als Betroffener musste auch seine Verzweiflung erst groß genug sein, um Hilfe anzunehmen. Heute ist der 10. November sein zweiter Geburtstag. Die Struktur des Seminars ergibt sich aus seinen Erfahrungen. Dabei geht er flexibel auf das persönliche Leid der Patienten ein, angelehnt am Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker. "Ich spreche über meine Erlebnisse auf dem Weg zu fünf Jahren 'Trockenheit' und versuche Mut und Hoffnung zu vermitteln", erklärt er.


    Informationen zur Klinik:
    http://www.MyWayBettyFord.de

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