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BAD KISSINGEN: Wenn es in der Ehe kriselt

BAD KISSINGEN

Wenn es in der Ehe kriselt

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    Das Beratungsteam: (von links) Monika Ringleb, Herbert Durst, Konrad Ziegler, Sylvia Anthor und Irene Lebold.
    Das Beratungsteam: (von links) Monika Ringleb, Herbert Durst, Konrad Ziegler, Sylvia Anthor und Irene Lebold. Foto: Foto: Ursula Lippold

    Was tun, wenn es in der Ehe kriselt? Dann sollte man die Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen aufsuchen. Und wie der Name schon sagt, werden hier nicht nur Paare beraten. Auch für Einzelpersonen ist die Beratungsstelle im Caritasgebäude in der Hartmannstraße Anlaufstelle.

    Krankheit, Trennung, Druck auf der Arbeit, Tod eines nahestehenden Menschen – viele Ereignisse können Traumata, Depressionen oder Angststörungen hervorrufen, so dass Menschen ihren Alltag nicht mehr gewohnt bewältigen können, erläuterte Monika Ringleb am Freitag. Sie ist Leiterin der Kissinger Außenstelle.

    2012 erhielten 364 Klienten 1100 Beratungsstunden von einem fünfköpfigen Team. 56 Prozent waren Einzel- und zwei Prozent Familienberatung. Beim Rest ging es um Paar-Beratungen. Bei einem Drittel der Klienten laufen medizinischen Behandlungen parallel, so Ringleb.

    Bei 90 Prozent der Paare gehe es um Kommunikationsprobleme, sagte Herbert Durst, Leiter der Beratungsstelle Main-Rhön, zu der noch Bad Neustadt und Haßfurt gehören. Der Hauptsitz ist in Schweinfurt.

    Wenn Paare nicht miteinander sprechen, kaum noch etwas unternehmen, entfremden sie sich, sagte Durst. Irgendwann kommen sie dann an den Punkt, dass sie so nicht mehr weiterleben wollen.

    Auch wenn manchmal von Trennung die Rede sei, gehe es den meisten nicht wirklich darum. Deshalb sei der Ansatz beim ersten Beratungsgespräch: Herausfinden, ob es noch Ressourcen für eine gemeinsame Basis gibt. Keine Schuldzuweisungen, sondern das Paar soll selber erkennen, was es an Gemeinsamkeiten gibt, was geändert werden kann und welchen Part jeder dabei übernehmen sollte. Dann, so Durst, finden viele wieder einen Weg zueinander.

    Etwa 75 Prozent der Paare bleiben zusammen, sagt Konrad Ziegler. Das ergibt sich aus Befragungen nach einem halben Jahr. Die meisten Menschen kommen aus dem Landkreis in die Beratungsstelle. Dabei werde immer wieder das Schwiegermutter-Problem deutlich. Schwierigkeiten ergäben sich oft, wenn man unter einem Dach lebe, so Ringleb. Die Altersstruktur: 30 Prozent sind bis 40 Jahre, 30 Prozent sind zwischen 40 und 50 Jahre, der Rest ist älter. Die Sozialstruktur, so Durst, reicht vom Gutverdiener bis zum Hartz-IV-Empfänger.

    Von Jüngeren werde zunehmend die Online-Beratung genutzt. Das seien aber nur zwei bis drei Prozent, so Durst. Diese Beratung laufe über E-Mails. Die Paar-Gespräche dauern anderthalb Stunden, die Einzelberatung 50 bis 60 Minuten.

    Damit die Beziehungskrise erst gar nicht so arg wird, bietet die Beratungsstelle auch Präventionskurse an. Maximal vier Paare treffen sich, später trainiert jedes Paar separat, zwei bis drei Trainer stehen zur Verfügung, erläuterte Konrad Ziegler. Solche Kurse werden zweimal im Jahr angeboten. Diese Kurse schlagen finanziell stark zu Buche, sagte Durst. 80 Prozent aller Kosten übernehme die Diözese, 20 Prozent werden aus Landesmitteln und durch Spenden sowie Zuschüsse finanziert.

    An so genannten Stabilisierungskursen nehmen Einzelpersonen teil, die ein schreckliches Erlebnis hinter sich haben, möglicherweise sogar traumatisiert sind.

    Anmeldung unter Tel. (0971) 3051 oder Info@eheberatung-bad-kissingen.de

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