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MÜNNERSTADT: Wer bläst denn da die Tuba?

MÜNNERSTADT

Wer bläst denn da die Tuba?

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    Jeder Versuch ein Treffer: Da strahlt Opa Diethard Hanshans, als Enkelin Su Erkul dem Horn, hilfreich unterstützt durch Musikschulleiter Thomas Reuss der Tuba erste Töne entlockt. Auch andere Instrumente schienen für sie kein Problem zu sein.
    Jeder Versuch ein Treffer: Da strahlt Opa Diethard Hanshans, als Enkelin Su Erkul dem Horn, hilfreich unterstützt durch Musikschulleiter Thomas Reuss der Tuba erste Töne entlockt. Auch andere Instrumente schienen für sie kein Problem zu sein. Foto: Foto: Arnold Nöth

    Eingeladen hatte die städtische Musikschule zu einem Schnupper- und Instrumente-Kennenlerntag und interessierte Kinder und Familienanghörige nutzten die Möglichkeit recht zahlreich. So war denn für zwei Stunden aus allen Räumen im zweiten Stock der Zehntscheune ein vielfältiges Tuten und Blasen, Trommeln, Klimpern und Klingen zu hören. Alle an der Schule gelehrten Blech-, Holz-, Tasten- und Saiteninstrumente sowie Schlagzeug samt Musiklehrer standen dazu parat.

    Erfreulich viele Kinder zeigten Interesse an den vorgestellten Instrumenten und versuchten, diesen erste Töne und Klänge zu entlocken. Erstaunlich vielen gelang dabei auf Anhieb, was oft nicht einmal Erwachsene zuwege bringen. Hier zeigen sich wohl erste Früchte des Projektes WIM, des mittlerweile in vielen Schulen stattfindenden Projektes, mit dem Kinder in den ersten beiden Schuljahrgängen an Musik und Musikinstrumente in Theorie und Praxis herangeführt werden.

    Schulleiter Thomas Reuss zeigte sich sehr zufrieden mit der Resonanz am Schnuppertag – und wird auch schon wieder von einem kleinen Mädchen in Beschlag genommen, das gleich eine ganze Batterie von Blech-Blasinstrumenten ausprobiert. Die kleine Su schaffte es auf Anhieb, Trompete, Posaune, Horn, Tenorhorn und sogar der großen Tuba laute Töne zu entlocken. „Und welches Instrument würde dir denn am besten gefallen?“ „Das Horn“, meinte die Erstklässlerin eindeutig, und hätte sich damit, falls es denn was wird, mit dem Erlernen des Hornspielens für ein in allen Musikensembles gesuchtes Instrument entschieden.

    Aus dem großen Saal der Musikschule waren derweilen rhythmische Schläge zu hören. Am Schlagzeug wollten sich zumindest die Buben immer als Erstes versuchen und mal so recht auf die Pauke hauen. Befragt nach der allgemeinen Situation der Musikschüler, meinte Schulleiter Thomas Reuss, dass die Folgen des Geburtenrückgangs und die Probleme, bedingt durch die Ganztagsschulen, sich in letzter Zeit wieder etwas vermindert hätten. Das sei eindeutig auf WIM zurückzuführen.

    Schub durch WIM

    Viele Eltern, mobilisiert durch die in den WIM-Klassen aufmerksam gemachten Kinder, aber auch Musikvereine, welche die Ausbildung ihres Nachwuchses nicht mehr mit eigenen Kräften stemmen können, kämen auf die Musikschule zu, melden Kinder zum Unterricht an. „Es ist ein richtiger Schub, den wir momentan zu verspüren bekommen, die ausgebildeten Fachkräfte sind gesucht“, freute sich Reuss. „WIM ist einfach super, kommt in allen Schulen gut an, Pädagogen, Eltern und Kinder sind begeistert“, betont der Musikschulleiter. Eine tolle Sache, die mittlerweile über die rhön-fränkische Region hinaus sich steigender Beliebtheit erfreue und Nachahmung finde. Das WIM-Projekt (wir berichteten) wurde ja von Kuno Holzheimer, dem musikalischen Leiter der Bayerischen Musikakademie Hammelburg, entwickelt und in die Praxis umgesetzt.

    Umso erfreulicher, dass es nun schon erste Früchte zeitigt, den Musikschulen Nachwuchs bringt und vor allem bei den Eltern der beteiligten Kinder großes Interesse weckt. „Wir haben zurzeit 570 Schüler in der städtischen Musikschule Münnerstadt. Es läuft gut“, meint Reuss dazu. Und: „Wenn sich nun noch die Sponsoren und finanziellen Unterstützer, so wie es im Sport schon lange selbstverständlich ist, auch für Musik und Kultur interessieren und großzügig zeigen würden, dann wäre damit auch unserer ganzen Gesellschaft geholfen.“

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