Am Donnerstag, 28. November, kommt in Berlin eine wertvolle Golddose mit Bezug zur Geschichte Bad Kissingens zur Versteigerung. Die Villa Grisebach Auktionen setzen für die Tabatiere – sie ist Los 335 ihrer Auktion – einen Wert von 15 000 bis 20 000 Euro an. Begründet wird diese Einschätzung nicht nur mit der künstlerisch-handwerklichen Qualität des Stückes, sondern auch mit seiner besonderen Herkunft. Es handle sich um ein Geschenk, das Kaiser Wilhelm I. 1874 Reichskanzler Otto von Bismarck gemacht habe. Der wiederum habe es später an Karl Streit weitergeschenkt, den Verwalter der Oberen Saline, wo Kissingens Eiserner Kurgast vielfach zu Kuraufenthalten weilte. 1999 sei die Dose an Münchner Juweliere gegangen, als letzte Station wird eine Privatsammlung in Norddeutschland genannt. Entstanden sei die Dose, so die Versteigerer, wohl um 1830 herum in Hanau. Stilistisch lasse sie sich relativ zuverlässig der Goldschmiedfamilie Charles Colins Söhne zuschreiben. Beim Blick auf die auf die Herstellung verwandte Handwerkskunst falle besonders die Vielzahl von Techniken auf, die etwa zur Oberflächenbehandlung oder für die Ornamente zum Einsatz kamen.
BAD KISSINGEN/BERLIN