„Das ist anstrengender als ein Acht-Stunden-Arbeitstag“, schmunzelt der sympathische Simon über seine Anstrengungen, in der Branche Fuß zu fassen. Seinen bisherigen Beruf hat der gelernte Maler und Lackierer aufgegeben und pendelt derzeit an den Wochenenden zu Auftritten in Nordrhein-Westfalen mit einem Schwerpunkt in Köln.
Vor 150 bis 2000 Zuhörern legt der Single mit seinen selbstgetexteten Liedern unterhaltsame Nachtschichten ein. Dabei braucht es Durchhaltevermögen. Die Auftritte dauern um eine Stunde und beginnen häufig erst um zwei Uhr. Das Publikum – überwiegend zwischen 20 und 50 Jahren – sei begeistert. Ungewohnt sei, dass jemand mit eigenen Liedern vor das Publikum tritt.
„Der Disco-Fox ist wieder da“, freut sich das Nachwuchstalent über seinen Applaus. Einfache, tanzbare Melodien mit Texten um Liebe, Sehnsucht und Happyend finden im Norden und Westen der Republik wieder mehr Gehör. Im Süden der Republik wird der Trend noch durch den Volksmusik-Boom überlagert. Aber warum nicht von Franken her auch den Süden für den Disco-Fox gewinnen?
Für seine Leidenschaft ist Simon schon öfters gegen den Strom geschwommen. Schon mit 15 Jahren hat er deutschsprachige Schlager gehört und sich dafür manch dumme Sprüche der Mitschüler anhören müssen. Genugtuung empfindet er jetzt, dass es auf RTL II wieder eine Hitparade nach dem früheren Vorbild gibt. Ruhigere deutsche Lieder lägen wieder zunehmend im Trend.
Vor zweieinhalb Jahren kaufte sich der Sänger die eigene erste Platte in der Richtung. Danach reifte der Entschluss, eigene Titel aufzunehmen. Als Vorbild hat Simon den Schlagerstar Michael Wendler vor Augen. „Das ist ziemlich der Einzige, der es bundesweit geschafft hat“, schwärmt das junge Talent.
Zunächst zahlte Simon einiges Lehrgeld, wie er heute rückblickend einräumt. „Oftmals muss man selbst Geld mitbringen“, sagt er. Mehrere tausend Euro setzte der musikalische Quereinsteiger nach leeren Versprechungen in den Sand. Für die Blasmusik konnte ihn sein Vater Thaddeus Folwarczny, Dirigent der Diebacher Blaskapelle und des Akkordeonjugendorchesters, in jungen Jahren nicht begeistern.
Nun freut es Simon umso mehr, dass ihm mit der ersten eigenen Single „Zu den Sternen“ gleich der Sprung auf einen Sampler von DA Music gelang. Rund eine Woche habe er zusammen mit Produzent Denny Fabian (Fulda) und dem Plattenlabel Pulsschlag Music gebraucht, um den Titel komplett abzumischen. Für weitere Popularität soll das erste Album ganz mit eigenen Liedern im Februar sorgen. Der Plattenvertrag verheißt bundesweite Aufmerksamkeit.