Viele Bürgerinnen und Bürger aus Kleinwenkheim sorgen sich um den Erhalt des Hallenbades in Münnerstadt. Sie appellieren an Bürgermeister und Stadtrat, sich vehement für das Schwimmbad stark zu machen und vertreten die Ansicht „Wir brauchen das Schwimmbad“.
Seit sieben Jahren treffen sich 35 Frauen und Männer aus dem östlichen Stadtteil regelmäßig einmal in der Woche im Hallenbad, wo sie schon zu Zeiten des Aquatrainers Wolfgang Röhlinger Aquajogging betrieben und gemeinsam schwommen. Heute geschieht das unter der Anleitung der Trainerin Ulrike Erhard aus Burglauer.
Viele Leute aus dem näheren und weiteren Umland Münnerstadts besuchen das Hallenbad regelmäßig, während das Publikum aus der Kernstadt meistens fehle, stellten Annemarie Göbel und ihre Mitschwimmerinnen fest. Sie ziehe es hauptsächlich deshalb nach Münnerstadt, weil das Hallenbad hier noch eines der ganz wenigen in der Region ist, in dem man normal schwimmen könne.
Es wäre unverantwortlich, wenn die angesehene Schulstadt Münnerstadt plötzlich nicht mehr in der Lage wäre, vielen hundert Jugendlichen Schwimmunterricht zu ermöglichen, wo das Schwimmbad doch vor der Haustüre der Freiherr-von-Lutz-Volksschule liegt, sagen die Kleinwenkheimer. Die Mütter und Großmütter bedauern sehr, dass heute schon ein Teil der Kinder nicht mehr schwimmen könne.
Am Dienstagabend besuchten Schwimm-Gäste aus Kleinwenkheim, Wermerichshausen, Burglauer, Nüdlingen, Schönau und Heustreu das Hallenbad. Sogar ein Gast aus Haßfurt, der des Öfteren in Münnerstadt zu Besuch weilt, nimmt regelmäßig die Gelegenheit wahr, einige Bahnen zu schwimmen, „weil man das hier noch kann“.
Auf die Frage, warum sie das Hallenbad so häufig besucht, antwortete Katharina Kim aus Kleinwenkheim, in Bad Neustadt, ihrem früheren Wohnsitz, hätte sie keine Möglichkeit zum Schwimmen gehabt. Daher sei sie froh, dass sie in Münnerstadt ausgiebig schwimmen könne.
Die Freude an der Bewegung im Wasser und der gesundheitliche Aspekt ist für Christine Geier-Bieberich aus Kleinwenkheim maßgeblich. Nach zwei Bandscheibenvorfällen schwimmt Theresia Schlembach, die „Klennewehmer Zeitungs-Resi“ auf ärztlichen Rat hin regelmäßig.
Annemarie Göbel, die die Schwimmbadbesuche der Kleinwenkheimer koordiniert, berichtet, dass die Bewegung im Wasser zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden beitrage. Sie schätze darüber hinaus das Bauchmuskel- und Wirbelsäulentraining, das beim Schwimmen besonders effektiv ist. Vor allem aber sei das Bad für den Schwimmunterricht der Schulen nötig, damit alle Kinder ohne große Probleme das Schwimmen lernen, so Göbel.
Die Kleinwenkheimer wollen das Problem Hallenbad bei der Bürgerversammlung demnächst zum Thema machen. Sie hätten mit ihrem Ortssprecher, Stadtrat Wolfgang Brust, über das Bad schon „endlose Diskussionen“ geführt, betonten sie. Nicht verraten haben sie, welches Ergebnis die Aussprachen gebracht haben.
Damit die echten Münnerstädter nicht gar so schlecht dastehen: Am Abend fand sich auch die Versehrtensportgruppe noch zum Aquajogging ein.