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"Wir sind keine Handygegner"

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"Wir sind keine Handygegner"

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    Gut gelaunt und zuversichtlich sitzen Sabine Störcher, Stefan Kellermann sowie Michael und Ariane Bieber im Gespräch mit dieser Zeitung am Tisch. Zuversichtlich, weil sie in den vergangenen zwei Wochen gemerkt haben, dass das Thema Mobilfunkmasten in Maßbach und seinen Ortsteilen die Bürger durchaus beschäftigt. Gut gelaunt, weil es den rund 20 Helfern gelungen ist, trotz Faschingsferien statt der benötigten 380 Unterschriften sogar gut 910 Unterschriften zu sammeln.

    Und das Wichtigste war dabei, dass man auf sehr positive Resonanz gestoßen ist. "Es war wichtig, dass wir die Bürger aufgeklärt haben, was wir wirklich wollen", erzählt Michael Bieber von seinen Erfahrungen, als er von Haus zu Haus gelaufen ist, um Unterschriften zu sammeln. "Wir haben gemerkt", erzählt der Bauingenieur weiter und erntet dabei heftiges Kopfnicken seiner Mitstreiter, "dass die Leute reden wollen, sie wollen informiert werden und über dieses Thema diskutieren."

    Und dann folgt der Satz, der Störcher, Kellermann und dem Ehepaar Bieber am meisten am Herzen liegt: "Wir sind keine Handygegner", betont Michael Bieber. Es gehe nicht darum, das Telefonieren mit dem Handy zu verteufeln oder die Mobilfunkmasten nach dem St.-Florians-Prinzip an andere Standorte zu verdrängen. "Wir wollen den optimalen Empfang bei geringstmöglicher Belastung", erklärt Bieber, "und das geht eben nur mit einer Positivplanung." Man wolle erreichen, dass der "Wildwuchs" bei Mobilfunkmasten innerhalb der Ortschaften ausgeschlossen sei und dass man außerhalb mit Hilfe von Fachleuten geeignete Standorte findet. In diese Positivplanung möchte die Interessengemeinschaft auch ausdrücklich alle Ortsteile Maßbachs und die außerhalb gelegenen Mühlen mit einbezogen haben.

    Bei einer Positivplanung wird ein Institut damit beauftragt, sich die örtlichen topographischen Gegebenheiten und die Bevölkerungsstruktur genau anzuschauen. Das heißt: Wo sind Hügel, Wälder, wo wohnen die Menschen, wo sind Schulen, Kindergärten, wieviel Gewerbe gibt es, wo kann man die beste Sendeleistung für die Mobilfunkstationen erreichen und die Bürger am wenigsten belasten. Aufgrund der Ergebnisse entwickelt die mit der Positivplanung beauftragte Firma dann Vorschläge für Standorte für die Mobilfunkbetreiber. Ein derartiges Vorgehen ist in Deutschland keine Seltenheit mehr, garantiert es doch, dass in Kooperation zwischen Gemeinde und Mobilfunkbetreibern die für alle Beteiligten besten Standorte gefunden werden können.

    Wenn Bürgermeister Johannes Wegner heute die Unterschriften der Interessengemeinschaft überreicht bekommen hat, folgt als erstes die Prüfung durch die Gemeinde. Das heißt, es wird geprüft, ob die Unterschriften auch wirklich nur von wahlberechtigten Bürgern der Marktgemeinde Maßbach geleistet wurden. Nach dieser Prüfung muss der Gemeinderat innerhalb der nächsten vier Wochen über den Antrag, einen Bürgerentscheid durchzuführen, entscheiden. Die Räte können sich den Bürgerentscheid zu eigen machen und selber eine Positivplanung in Auftrag geben. Dann wäre der Bürgerentscheid hinfällig. Ansonsten würden die Bürger zur Wahlurne gebeten. Es müssen mindestens 20 Prozent der 3800 Wahlberechtigten kommen. Davon muss die einfache Mehrheit für das Bürgerbegehren stimmen.

    Aus Sicht der Interessengemeinschaft wäre es durchaus möglich, den Bürgerentscheid zusammen mit der Wahl des europäischen Parlaments am 13. Juni durchzuführen, um der Gemeinde Kosten zu sparen.

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