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BAD BOCKLET: Wolfgang Back zeigt Stärke

BAD BOCKLET

Wolfgang Back zeigt Stärke

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    Bürgermeister Wolfgang Back am Brunnen im Bad Bockleter Kurgarten (im Jahr 2013).
    Bürgermeister Wolfgang Back am Brunnen im Bad Bockleter Kurgarten (im Jahr 2013). Foto: Foto: Isolde Krapf

    Lange Zeit hatte Wolfgang Back gehofft, nach der schweren Krebsoperation vor einem Jahr seine ursprüngliche Vitalität zurückzugewinnen. Schließlich wollte er seinen Job als Bürgermeister auch künftig, wie für ihn typisch, zu 150 Prozent erledigen. „Ich habe immer sehr viel Herzblut hineingesteckt“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion über 14 Jahre Amtszeit als CSU-Gemeindechef. Es fehle ihm jedoch jetzt an körperlicher Kraft und Ausdauer. Am Dienstagabend bat er den Gemeinderat hinter verschlossenen Türen, seine Dienstfähigkeit prüfen zu lassen.

    Die Ratsmitglieder reagierten betroffen. Alle hatten sie im Jahr seiner Erkrankung hinter ihm gestanden – parteiübergreifend. Immer wieder hatten sie bei Back nachgefragt, wie es ihm geht, hatten zahlreiche E-Mails an ihn geschickt. Der Bürgermeister schilderte in der jüngsten Sitzung deshalb auch sehr offen, wie es um ihn steht und welche Untersuchungen noch ausstehen, nachdem eine Chemotherapie, die sich ein halbes Jahr hinzog, nun abgeschlossen ist. Neue Kraft will er demnächst bei einem Ayurveda-Aufenthalt in Indien schöpfen. Doch zuvor wolle er in der Gemeinde nun alles, was seine Person angeht, in geordnete Bahnen lenken, sagt er im persönlichen Gespräch mit der Redaktion.

    Schwerer innerer Kampf

    Dass Back schwer mit sich gerungen hatte, bevor er sich seinem Ratsgremium anvertraute, ist ihm anzumerken. Sein Verantwortungsbewusstsein habe jedoch schließlich gesiegt. „Man kann eine Kommune nicht mit einem Ersten Bürgermeister konfrontieren, der nicht mehr voll und ganz einsatzfähig ist“, sagt der 65-Jährige selbstkritisch. Das gewohnte Engagement könne er für die restlichen dreieinhalb Jahre seiner Amtszeit leider nicht mehr garantieren.

    Als der Bürgermeister am gestrigen Mittwochmorgen den Mitarbeitern im Rathaus seinen Entschluss mitteilte, waren die meisten schockiert, dass er nicht mehr zurückkommen wird. „Ich hatte sie vor meiner Operation zusammengerufen und ihnen gesagt, dass sie zusammenhalten müssen und sich nicht bei ihrer Arbeit beirren lassen sollen“, sagt Back.

    „Das haben sie gemacht, sie haben alle super Arbeit geleistet in diesem Jahr“, lobt er seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der Kommunalverwaltung. „Ohne meinen Gemeinderat und meinen Mitarbeiterstab hätte ich auch nicht so viel erreichen können. Sie alle waren an den Erfolgen der Kommune beteiligt.“

    Andreas Sandwall und Holger Tillmann hatten Back ein Jahr lang vertreten. Sandwall fiel als Zweitem Bürgermeister dabei das Gros der Aufgaben zu. „Ja, es war ein Kraftakt“, sagt Sandwall offen und meint damit vor allem auch, dass er ja auch seinen Anforderungen im Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises gerecht werden musste. „Doppelgleisig zu fahren ist auf lange Sicht schwierig.“ Auch für seinen Dienstherrn Landkreis sei es nun wichtig zu wissen, wohin die Reise geht. Dennoch war für Sandwall in all diesen Monaten immer klar: „Ich habe mich damals zum Zweiten Bürgermeister wählen lassen, also muss ich im Notfall auch in die Bresche springen.“

    Gemeinderat stimmte zu

    Der Marktgemeinderat stimmte Backs Wunsch am Dienstagabend schließlich einstimmig zu. Die Dienstfähigkeit des Ersten Bürgermeisters wird jetzt durch einen Amtsarzt geprüft werden. Sollte Back laut ärztlichem Gutachten als „dienstunfähig“ eingestuft werden, muss der Gemeinderat als Dienstherr beschließen, ihn in den Ruhestand zu versetzen. Erst dann können Neuwahlen anberaumt werden. Nach Sandwalls Einschätzung stünde dies frühestens im Frühjahr 2017 zu erwarten.

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