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SULZTHAL/EBELSBACH: Zahnarzt und Helfer für Kinder in Indien

SULZTHAL/EBELSBACH

Zahnarzt und Helfer für Kinder in Indien

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    Seit Jahren engagiert sich der gebürtige Sulzthaler Wolfgang Seufert, der eine Zahnarztpraxis in Ebelsbach betreibt, für „Zahnärzte für Indien“. Die Organisation versorgt bedürftige Kinder in Heimen der Kindernothilfe Duisburg in Indien. Nach seinem ersten Einsatz 2004 in Madurai startete Seufert eine Spendenaktion. Mit Vorträgen über seinen Hilfseinsatz informierte er in der Region über die Not und das Elend der Kinder in Indien.

    Die dabei zusammengetragenen Spenden und die durch verschiedene Aktionen in der Praxis gesammelten Gelder hat Seufert bei seinem zweiten Hilfseinsatz im Sommer 2007 im südindischen Neyyoor übergeben. Sie wurden für Maßnahmen im örtlichen Hospital und in 16 Kinderheimen investiert. Der Hauptbetrag, 2455 Euro, flossen in ein Polioheim, in dem Seufert mit seiner Familie während seines zweiwöchigen Aufenthaltes wohnte. Wie schon bei seinem ersten Indieneinsatz unterstützten ihn auch diesmal seine 18-jährige Tochter Amelie und sein 15-jähriger Sohn Julius sowie seine Ehefrau Jutta.

    „Alle drei Projekte sind verwirklicht“

    Dr. Wolfgang Seufert

    Drei Projekte konnte Seufert in dem Heim mit dem Geld verwirklichen. So wurden zum einen 15 marode Tischplatten aus Holz im Essensraum gegen Granitplatten ausgetauscht. Zum anderen konnten für drei Kinder, die noch keinen Rollstuhl hatten, faltbare Gefährte beschafft werden. Die beauftragte Firma gab dann sogar noch einen vierten Rollstuhl gratis dazu.

    Hauptprojekt jedoch war die Pflasterung des Hofs des Polioheimes mit Steinplatten. Denn dieser war in der Monsunzeit immer morastig und für die Kinder, die zur Fortbewegung auf flache Rollbretter angewiesen sind, nicht fahrend zu bewältigen.

    „Alle drei Projekte sind verwirklicht“, freut sich Wolfgang Seufert. Dies belegen auch Fotos, die die Direktorin des Polioheimes, Dr. Saleen Joel, dem Arzt ein halbes Jahr später zugesandt hat. „Es ist alles mit sehr guter Qualität umgesetzt worden“, sagt Seufert.

    Zufrieden blickt der Zahnarzt auch auf seinen medizinischen Einsatz zurück. Vorab hatte er mit Tochter und Sohn in der eigenen Praxis in Ebelsbach die Assistenz am Stuhl sowie die Aufbereitung der Instrumente trainiert, so dass Seufert für die zahnärztlichen Herausforderungen in Indien gut gewappnet war.

    Dr. Saleen Joel hatte in einem Arbeitsplan den Besuch von 16 verschiedenen Heimen vorgesehen, die Seufert auch alle gründlich abarbeitete. „Wir fuhren morgens um 7 Uhr mit dem Taxi zu den einzelnen Heimen und behandelten im Anschluss dann die Kinder im Hospital.“ Großes Lob zollt Seufert dabei seinen eigenen Kindern: „Sie legten sich mächtig ins Zeug und arbeiteten mit riesigem Engagement, sei es bei der Mundhygieneunterweisung oder bei der anschließenden Behandlung im Hospital.“ Auch seine Ehefrau war immer bei den Untersuchungen dabei und half tatkräftig mit.

    „Für mich war dieser Teameinsatz eine wahre Freude“, erzählt Seufert. Man habe aber auch die Fahrten zu den verschiedenen Heimen durch das tropische Südindien mit seiner reichen Vegetation und malerischen Landschaft genossen. Ein Heimbesuch führte den Sulzthaler mit seiner Familie 40 Kilometer nach Süden nach Kanyakumari, dem südlichsten Punkt des Subkontinentes. Insgesamt untersuchte Seufert während seines Aufenthaltes 750 bis 800 Kinder und behandelte davon 200.

    „Als wir abreisten, gab es Abschiedstränen auf beiden Seiten“, bekennt Seufert. Vor allem hatte auch dieser Einsatz wieder viele Eindrücke und angesichts unserer satten westlichen Welt bleibende Spuren hinterlassen. „Insgesamt hatten wir das Gefühl, Not gelindert zu haben und auch den richtigen Leuten geholfen zu haben“, sagt Seufert.

    Hintergrund

    Zahnärzte für Indien Die Organisation deutscher Zahnärzte und Zahnärztinnen hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedürftige indische Kinder, die in Heimen der Kindernothilfe Duisburg in Indien leben, zahnärztlich zu versorgen. „Zahnärzte für Indien“ unterhält in Südindien an sieben christlichen Missions-Krankenhäusern Zahnstationen, die von Deutschland aus mit Spenden versorgt werden. Jede Zahnstation wird einmal jährlich von deutschen Zahnärzten und Zahnärztinnen besucht. Alle zahnärztlichen Behandlungsräume dort wurden mit gespendeten Einheiten aus Deutschland ausgestattet, die in den letzten Jahren gegen neue, indische Behandlungseinheiten ausgetauscht wurden.

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