Einen großen Kassensturz bereitet Geschäftsführer Burkhard Oschmann beim Abwasser-Zweckverband Thulba-Saale vor. Ende des Jahres werden alle großen Projekte von der Kläranlage bis hin zu den 44 Kilometern Sammelleitungen weitgehend vollendet sein. Dann wird nachvollzogen, ob die Mitgliedsgemeinde entsprechend ihrer Anteile genauso viel eingebracht hat.
Gewohnt präzise legte Oschmann den Verbandsräten bei der jüngsten Sitzung eine erste Kostenaufstellung vor, aus der die bisherigen Leistungen der einzelnen Gemeinden hervorgehen. Demnach hatte der Verband bis zum Jahreswechsel rund 37 Millionen Mark investiert. Wohl auch wegen der konsequenten Überplanung aller Investitionsvorhaben durch Oschmann fielen die Baukosten im Schnitt um 20 Prozent billiger aus, als ursprünglich angesetzt.
Überschüsse angesammelt haben zum Jahresende vermutlich die Stadt Hammelburg mit rund einer Million Mark sowie Oberthulba mit 700 000 Mark, während Elfershausen rund 900 000 Mark und Fuchsstadt 870 000 Mark nachzahlen müssen.
Hoffnungen auf niedrigere Beiträge in den Orten mit Überschüssen zerstreut Oschmann. Zum einen müsste künftig eine höhere Abschreibung der umfangreicheren Anlagen veranschlagt werden, zum anderen müssten bei Beitragssenkungen staatliche Zuschüsse zurück bezahlt werden.
Wenn die größten Bauarbeiten fertig sind, könnte das Personal des Zweckverbands sein Aufgabenspektrum erweitern. So prüfen die Bürgermeister der angeschlossenen Gemeinden, ob und unter welchen Bedingungen der Verband alle Ortsnetze warten könnte. Die Anschaffung von weiterem Gerät könnte dadurch rentabel werden.
Der von den Räten verabschiedete Haushalt 2000 sieht Personalkosten von 718 000 Mark, Unterhalt für die Kläranlage 590 000 Mark, Unterhalt für die Regenüberlaufbecken 140 000 Mark, Schmutzwasserabgabe von 100 000 Mark und 98 000 Mark für die allgemeine Verwaltung vor. Im Vermögenshaushalt sind rund 2,5 Millionen Mark für Investitionen eingestellt.
Rund 90 000 Mark kostet die Modernisierung des Faulturms an der Kläranlage. "Fertig wird so eine Anlage nie", stellt er zu ungeduldigen Anfragen mancher Bürger fest. Ein Projekt dieser Größenordnung erfordere immer wieder Investitionen, um aktuell zu bleiben.