Das berufliche Laufbahn von Horst Schäfer ist eng mit der Laufbahn der DM verbunden. Die Einführung der neuen Währung 1948 war ein Schlüsselerlebnis für den gebürtigen Schwaben. Damals sei ihm über Nacht klar geworden, was Geld bedeutet, sagt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bad Kissingen. Jetzt seien sie beide, obwohl hochgelobt, "Auslaufmodelle". Die DM wird vom Euro abgelöst. Schäfer wurde gestern in den Ruhestand verabschiedet.
Leicht war die Aufgabe nicht, die Schäfer bei seinem Amtsantritt am 1. Juli 1973 in der damals gerade mit den Sparkassen Hammelburg und Bad Brückenau vereinten Sparkasse Bad Kissingen übernahm. Das attestierten ihm Verwaltungsratsvorsitzender Herbert Neder und Dr. Otto Reigl, der Stellvertreter des geschäftsführenden Präsidenten des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes.
Und die Zusammenführung der einst eigenständigen Kassen blieb beileibe nicht die einzige organisatorische Anforderung in Schäfers Amtszeit als Vorstandsvorsitzender. Mit dem Auf- und Ausbau des Geschäftsstellennetzes, der Einführung neuer Techniken im internen Arbeitsablauf und im Kontakt zum Kunden sowie mit der Ausweitung des Angebots habe Schäfer die Sparkasse Bad Kissingen den sich ändernden Erfordernissen der Zeit angepaßt, betonte Neder. Und, wie Reigl ergänzte, hatte er dabei stets den wirtschaftlichen Erfolg seines Hauses im Auge. Dies komme nicht zuletzt in der Entwicklung der Bilanzsumme der Sparkasse zum Ausdruck. Die habe sich in Schäfers Amtszeit auf 2,43 Milliarden Mark verachtfacht.
Daß die Sparkasse damit auch Voraussetzungen für das Gedeihen der Region schuf, liegt in der Natur ihrer Tätigkeit. Wie Oberbürgermeister Christian Zoll betonte, habe Schäfer jedoch auch persönlich Engagement für "seine Stadt Bad Kissingen und seinen Landkreis Bad Kissingen" entwickelt. Signifikante Meilensteine im Lebenswerk Horst Schäfers seien unter anderem der Aufbau der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft und der Grundstücksentwicklungsgesellschaft zusammen mit der Stadt, die Errichtung der Sparkassenstiftung oder die Mitwirkung am Rhön-Saale-Gründerzentrum. Der Stadt "einen prägenden Stempel aufgedrückt" hätten Schäfer und seine Sparkasse zudem mit ihrem Neubau in der Kissinger Innenstadt.
Schäfers Nachfolger ist in der Stadt kein Unbekannter. Der 1954 in Rüsselsheim geborene Kai-Torsten Jann war von 1990 bis 1993 schon einmal in Bad Kissingen. Er kehrte nach einem viereinhalbjährigen Abstecher nach Pinneberg als Vorstandsvorsitzender zur Sparkasse Bad Kissingen zurück.