Die Medienlandschaft hat sich verändert, denn Zeitung, Radio und Fernsehen haben durch das Internet eine neue Konkurrenz erfahren. Die lokalen Medien Main-Post, Funkhaus Würzburg und TV touring sehen sich für den Wandel gut aufgestellt – das war das einhellige Urteil der Medienvertreter, die zur Diskussionsrunde „Die lokalen Medien in der digitalen Welt“ auf der Medienbühne der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt der MainfrankenMesse gekommen waren.
Die Bedürfnisse der Leser und Nutzer zu erspüren und ihnen nachzukommen, nennt Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter als Aufgabe der Mediengruppe. Sie bietet heute neben der gedruckten Zeitung eine Reihe an digitalen Angeboten mit mehreren Online-Angeboten, E-Paper und App für Handy und Tablet. Denn das Internet hat vor allem das Medium Zeitung verändert. Zwar hat die Zeitung durch das Internet ihre Funktion für Erstinformation verloren, so Brandstätter. „Wie ein Champions-League-Spiel ausging, erfährt man heutzutage ganz einfach im Netz“, so Brandstätter. Aber um dem Mediennutzer die Zusammenhänge und Hintergründe der Geschehnisse zu erklären, brauche es die klassischen Medien. Dieser Aufgabe sieht sich die Main-Post sehr gut gewachsen. Die Zeitung habe heute zudem eine „Schleusenwächterfunktion“, so Brandstätter, denn während früher die Herausforderung war, an Informationen zu gelangen, gehe es heute darum, die Informationsflut zu filtern und seriös zu überprüfen. Dafür sei die Main-Post gut gerüstet, denn sie biete geprüfte Informationen und sei gleichzeitig fest verankert in der Region und damit im ständigen Kontakt mit den Menschen.
Der Würzburger Fernsehsender TV touring sieht seine Hauptaufgabe heute darin, die Menschen in der Region mit lokalen Nachrichten in Bildern und Berichten zu versorgen. TV touring bietet täglich 24 Stunden aktuelle Geschehnisse über Kabel und Satellit. Daneben können Zuschauer die Sendungen auf der Homepage im Livestream und über eine App auf dem Handy ansehen sowie einzelne Beiträge in der Mediathek jederzeit abrufen. Direkten Kontakt zu den Zuschauern pflegt die Redaktion über Facebook. „Was sich die Zuschauer wünschen, ist Richtlinie für den Sender“, erklärt der Geschäftsführer Norbert Hufgard.
Gut aufgestellt sieht sich auch Kurt Schuhmann, Geschäftsführer vom Funkhaus Würzburg, das die zwei Radiosender Radio Gong und Charivari betreibt. Den Schritt in die digitale Welt haben auch die Radiosender gemacht und sind sowohl über UKW wie auch übers Internet zu empfangen. Webradio und Online-Videos kann man auch als App für das Handy abrufen.
In den modernen Berufen wie Nachrichten- und Informationstechnik oder Medienmanagement bildet etwa die hiesige FH aus. Auch bei der Main-Post und bei TV touring werde Ausbildung großgeschrieben. Jedoch empfindet Hufgard seinen Fernsehsender oft als „Durchlauferhitzer“: Mitarbeiter verließen TV touring nach wenigen Jahren, weil sie bei großen Sendern mehr verdienten.