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WÜRZBURG: Niedrigzins wirkt sich auf die Kulturarbeit aus

WÜRZBURG

Niedrigzins wirkt sich auf die Kulturarbeit aus

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    Niedrigzins wirkt sich auf die Kulturarbeit aus
    Niedrigzins wirkt sich auf die Kulturarbeit aus

    Das finanzielle Umfeld für die Unterfränkische Kulturstiftung wird immer schwieriger. Bereits im vergangenen Jahr sind die Erträge aus den Zinseinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 220 000 Euro gesunken. Schuld ist, so Kämmerer Rainer Klingert bei den Haushaltsberatungen des Kulturausschusses für das Jahr 2015, das niedrige Zinsniveau. Auslaufende, festverzinsliche Wertpapiere ließen sich nur noch zu deutlich schlechteren Bedingungen anlegen als bei älteren Verträgen, erklärte er.

    Der Finanzexperte macht zudem wenig Mut, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern könnte: „Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht, die Niedrigzinsphase scheint bis auf Weiteres anzudauern“, sagte er. Erwartet Klingert noch für 2014 8,1 Millionen Euro Einnahmen aus den Zinsen, so sinken sie bis 2020 auf dann nur noch sieben Millionen Euro. „Wir sind mehr denn je darauf angewiesen, dass auch der Freistaat und die Kommunen ihrer Verantwortung für das fränkische Kulturgut gerecht werden.“

    Für den Haushalt 2015 kann der Bezirk dennoch nochmals aus dem Vollen schöpfen. Die Zinserträge liegen immer noch im Durchschnitt bei vergleichsweise hohen 3,73 Prozent Zinsen. Die Rücklagen sind mit 2,1 Millionen Euro gut gefüllt und ermöglichen es, die geringeren Einnahmen abzufangen. Bei den zweckgebundenen Ausgaben legt der Bezirk sogar nochmals 260 000 Euro drauf. Insgesamt erreicht der Haushalt ein stattliches Volumen von 9,2 Millionen Euro, das sind 440 000 Euro weniger als im Vorjahr. Davon entfallen acht Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, 1,2 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt.

    Dass das Geld nicht mehr ganz so locker sitzt wie in den Vorjahren, zeigte sich zudem an der ausgedehnten Diskussion um die Aufwertung des derzeit geschlossenen Rhönmuseums in Fladungen, nach Ansicht von CSU-Bezirksrat Peter Motsch „eines der besten Volkskundemuseen in Bayern“. Ein Antrag der CSU-Bezirkstagsfraktion, die auf 1,5 Millionen Euro berechneten Ausstattungskosten mit auf sechs Jahre verteilten 500 000 Euro zu fördern, wurde zwar einstimmig angenommen. Voraus ging jedoch eine ausgedehnte Diskussion um das Vorhaben.

    Kritik äußerten die Bezirksräte Tamara Bischof (Freie Wähler) und Bärbel Imhof (Bündnis 90/Die Grünen). Beide vermissten eine genaue Aufstellung der weiteren Betriebskosten. Ein neuer Zweckverband aus Landkreis und Stadt, der diese Aufgabe übernehmen könnte, besteht bisher noch nicht. Mit dem CSU-Bezirksrat Johannes Sitter aus Main-Spessart stellte sich in der Diskussion gar ein Vertreter aus den eigenen Reihen gegen die Fraktion. Er nannte das Konzept „schlampig“ und „Schlamperei“ könne er nicht unterstützen. Auch konnten die drei Kritiker dem Argument von Museumsleiterin Dr. Sabine Fechter nicht folgen, dass das Rhönmuseum und das benachbarte, im Winter geschlossene Freilandmuseum Fladungen wie „siamesische Zwillinge“ zusammengehörten.

    Aufgabe der 1998 gegründeten Stiftung ist es, die Kulturarbeit, Bildung, Sport und Jugendhilfe im Bezirk zu fördern. Das Grundstockvermögen in Höhe von 208 Millionen Euro stammt aus dem Verkauf des Aktienbesitzes an der E.ON AG.

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