Auf kein Delikt reagiert die Gesellschaft so emotional wie auf eine Sexualstraftat. Zu Empörung und Abscheu kommt großes Unverständnis. Sexualstraftäter zu verstehen und zugleich ihre Tat keineswegs gutzuheißen, dieser Aufgabe stellt sich Klaus Weth in der vor drei Jahren eröffneten Fachambulanz des diözesanen Caritasverbandes für Sexualstraftäter in Würzburg. Sexualstraftäter, heißt es, sind oft selbst Opfer von sexueller Gewalt. Weth kann diese Aussage bestätigen. „30 bis 40 Prozent der Patienten wurden als Kind missbraucht“, sagt der Psychologe. Insgesamt 90 Männer aus Ober- und Unterfranken sind derzeit in der Ambulanz in Behandlung. Bis zum April dieses Jahres leitete der Psychologe die Ambulanz. Neue Leiterin ist Anna Goesmann.
WÜRZBURG