Das Verwaltungsgericht Würzburg (VG) hat einen neuen Präsidenten. Rudolf Emmert (57) erhielt am Mittwoch bei einem Festakt in der Neubaukirche von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Ernennungsurkunde. Zuvor hatte der Minister Emmerts Vorgänger Dr. Klaus Schiffczyk (65) verabschiedet.
Eine illustre Schar aus Vertretern von Politik, Behörden, Kirchen und Justiz hörte in einer der schönsten Renaissancekirchen Deutschlands viel Lobendes über den alten Präsidenten. Schiffczyk ist demnach nicht nur ein hervorragender Jurist, sondern „hat Aufgaben stets rasch entschlossen angepackt“ und „für Mitarbeiter stets ein offenes Ohr gehabt“ so Herrmann. Als „herausragend“ würdigte Hubert Strobel, Vorsitzender Richter am VG, die kollegiale Zusammenarbeit mit dem scheidenden VG-Chef. Dessen Laufbahn begann 1976 bei der Regierung von Mittelfranken, Präsident des VG Würzburg wurde er Anfang 2005.
Rudolf Emmert, der in Höchberg (Lkr. Würzburg) lebt, begann nach Studium und Referendariat in Würzburg 1985 beim VG Ansbach, es folgten Stationen am Landratsamt Ansbach und beim Verwaltungsgerichtshof in München. Seit Januar war er Vizepräsident des VG Würzburg.
Bei allem Lob: Schiffczyk und Emmert richteten auch mahnende Worte an den Minister. Ein Stellenabbau in der Verwaltungsgerichtsbarkeit wäre in Anbetracht immer komplexerer Rechtsfälle gerade auch bei Asylverfahren nicht weitsichtig.
Das James-Crutchfield-Trio umrahmte den Festakt musikalisch, ein Stehempfang beschloss ihn.