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WÜRZBURG: Zeitungschefs setzen auf Qualität

WÜRZBURG

Zeitungschefs setzen auf Qualität

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    Diskussion über die Zukunft des Lokaljournalismus: Auf Einladung des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV), vertreten durch seinen Vorsitzenden Michael Busch (2. von rechts), debattierten auf dem Podium im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus (von links) Blogger Ralf Thees, Main-Echo-Chefredakteur Martin Schwarzkopf, Moderator Daniel Staffen-Quandt (Evangelischer Pressedienst), Eberhard Schellenberger, Redaktionsleiter Hörfunk beim Bayerischen Rundfunk, und Main-Post-Chefredakteur Michael Reinhard.
    Diskussion über die Zukunft des Lokaljournalismus: Auf Einladung des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV), vertreten durch seinen Vorsitzenden Michael Busch (2. von rechts), debattierten auf dem Podium im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus (von links) Blogger Ralf Thees, Main-Echo-Chefredakteur Martin Schwarzkopf, Moderator Daniel Staffen-Quandt (Evangelischer Pressedienst), Eberhard Schellenberger, Redaktionsleiter Hörfunk beim Bayerischen Rundfunk, und Main-Post-Chefredakteur Michael Reinhard. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Zwei unterfränkische Chefredakteure sind sich einig: Die Zukunft des Lokaljournalismus sieht bei Weitem nicht so düster aus, wie es von vielen Seiten befürchtet wird. „Wenn wir unsere Grundprinzipien nicht verraten, werden wir auch noch in 20 oder 30 Jahren guten Lokaljournalismus machen“, sagte Main-Post-Chefredakteur Michael Reinhard bei einer Diskussionsrunde des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV) am Mittwoch im Würzburger Rudolf-Alexander-Schröder-Haus.

    Wie überall, so befindet sich auch in Unterfranken die Zeitungs- und Medienlandschaft im Umbruch. Neue Kanäle müssen bespielt werden, die Konkurrenz durch kostenlose Nachrichtenangebote im Netz wird größer, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für die klassischen Medienhäuser deutlich schwieriger geworden.

    In einem Informationsmarkt, in dem die Kunden inzwischen rund um die Uhr eine hochwertige Berichterstattung auf allen Kanälen erwarten, heißt der Schlüssel zum Erfolg deshalb Qualität. „Man wird uns nur dann brauchen, wenn wir guten Journalismus abliefern“, betonte Martin Schwarzkopf, Chefredakteur des in Aschaffenburg ansässigen „Main-Echo“.

    Entscheidend sei vor allem, interessante Geschichten aus dem eigenen Verbreitungsgebiet „mit hohem journalistischen Standard zu machen. Das Lokale und Regionale ist unser Kernjob“, so Schwarzkopf weiter: „Schlechte Informationsvermittlung können andere besser als wir.“

    Auch Michael Reinhard ist sich sicher, dass gute lokale und regionale Inhalte durch andere Medien nicht zu ersetzen sind. Die digitalen Inhalte sind deshalb kostenpflichtig. Die Main-Post setzt genau wie das Main-Echo schon länger auf eine Bezahlschranke: „Unsere Journalisten leisten gute Arbeit, die auch Geld kostet“, sagte Reinhard.

    Um den hohen Standard auch künftig halten und weiter wirtschaftlich arbeiten zu können, setzen einige Medienhäuser – auch in Unterfranken – auf Kooperationen im redaktionellen Bereich. Diese Entwicklung sieht der BJV-Vorsitzende Michael Busch kritisch: Mit der Zusammenlegung von Redaktionen könne man zwar die Weiterführung der Berichterstattung, nicht aber die Vielfalt der Presselandschaft garantieren: „Wenn ich Leser halten will, dann brauche ich Pluralität“, so Busch.

    Michael Reinhard hielt dagegen: „Wir brauchen Kooperationen und flexible Lösungen, sonst ist der Qualitätsjournalismus auf Dauer gefährdet.“ Eine große Gefahr für die Pressefreiheit sieht der Chefredakteur der Main-Post in der zunehmenden Tendenz der Kommunen, wichtige Entscheidungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu treffen, um ihre Auskunftspflicht gegenüber den Medien zu umgehen: „Dagegen müssen wir uns wehren.“

    Die Veranstaltung des Journalistenverbandes stieß auf reges Interesse. Etwa 60 Zuhörer hatten sich eingefunden.

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