(ger) Er stammt aus der Fachwerk-Frohsinn-Frankenwein-Stadt Zeil und fühlt sich mittlerweile in der Kölsch-Klüngel-Karneval-Stadt Köln zuhause. Er arbeitet als Autor für zahlreiche Comedy-Sendungen und steht auch selbst auf der Bühne. Am 17. September wird Markus Barth auf Einladung des Kulturamts Haßfurt sein erstes Buch „Der Genitiv ist dem Streber sein Sex“ in der Rathaushalle vorstellen.
Es gibt Menschen, die mit zehn Jahren schon wissen, welchen Beruf sie später ausüben möchten, und Menschen wie Markus Barth. „Ich wusste nach dem Abitur am Regiomontanus-Gymnasium Haßfurt noch nicht, was ich werden wollte“, bekannte er in einem Interview. „Weil ich aber gerne bei der Schülerzeitung Monokel gearbeitet habe und mich das Schreiben schon immer faszinierte, habe ich nach dem Abitur 1996 ein halbjähriges Praktikum bei einer Tageszeitung in Zeil gemacht.“ Anschließend begann er in München ein Lehramtsstudium, wechselte dann zur Theaterdramaturgie und schließlich zur Theaterpädagogik.
Bestimmend für sein weiteres Leben aber war eine Stellenannonce der Wochenshow im Jahr 1999. „Weil ich schon immer Fan der Sendung war, habe ich mich mit einigen Sketchtexten beworben“, so Barth. „Nach der zweiwöchigen Probezeit erhielt ich dann einen Vertrag und zog nach Köln.“ Den Umzug von Franken ins Rheinland hat Barth nie bereut, auch wenn es seiner Meinung nach schönere Städte als Köln gibt. „Doch wenn ich über die Deutzer Brücke fahre und den Kölner Dom sehe, fühle ich mich daheim“, sagt er und fügt an: „Köln ist vor allem dann schön, wenn die Lichter ausgehen.“ Dass er so problemlos als Autor für Bühnenkünstler und Fernsehshows arbeiten kann, führt er auf seine Mitarbeit bei der Schülerzeitung zurück. „Das war die beste Schule und ich kann jedem, der gerne schreibt, nur wärmstens empfehlen, dort mitzuarbeiten.“ Anfangs sei es für seine Eltern gewöhnungsbedürftig gewesen, dass er mit Witzen seinen Lebensunterhalt verdiene. „Heute ist meine Mama Profi darin, meine Texte bei anderen Künstlern im Fernsehen zu erkennen“, so der 34-Jährige. das größte Kompliment seines Vaters nach Barths erster Lesung: „Du hast a Goschn wie a Schwert!“
Dabei habe er gar nicht vorgehabt, ein Buch zu schreiben. „Als der Rowohlt-Verlag mich fragte, ob ich einen Roman verfassen wolle, habe ich erst einmal abgelehnt“, sagt Barth. „Doch dann habe ich mir überlegt, eine Sammlung von Kurzgeschichten zu schreiben und bekam dafür auch einen Vertrag.“
So entstand vergangenes Jahr das Buch „Der Genitiv ist dem Streber sein Sex“ mit 46 Geschichten über Markus Barths Leben zwischen Biomarkt und App-Store, das er seinen Eltern gewidmet hat. „Sie hatten viel Geduld mit mir, haben alle meine Eskapaden mit Humor genommen und mich zu einigen Geschichten inspiriert. Es ist gut für mich zu wissen, dass sie hinter mir stehen.“
In dem Buch beschreibt er ganz typische Lebenserfahrungen, blickt auf Kindheitserinnerungen zurück, regt zum Nachdenken an und skizziert auf äußerst humorvolle Art den Wahnsinn dieser modernen Zeit.
Auf den Auftritt am 17. September in Haßfurt und die Reaktionen des Publikums freut er sich jetzt schon. „Denn viele Leser oder Zuhörer haben die eine oder andere wahre Geschichte, einmal selbst erlebt“, sagte er.
Karten sind telefonisch erhältlich unter Tel. (0 95 21) 17 14.