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HASSFURT/HOFHEIM: „Aber bitte nicht schließen“

HASSFURT/HOFHEIM

„Aber bitte nicht schließen“

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    Die Hebammen am Haßfurter Krankenhaus wollen nicht kampflos aufgeben. Im Bild (hinten von links) Petra Schor, Stefanie Urlaub, Verena Eichner, Carola Lutsch, Annette Storkan, Nicole Braunreuther und Brigitta Wohner-Finger. Vorne: Martina Steck (links) und Anne Bedruna.
    Die Hebammen am Haßfurter Krankenhaus wollen nicht kampflos aufgeben. Im Bild (hinten von links) Petra Schor, Stefanie Urlaub, Verena Eichner, Carola Lutsch, Annette Storkan, Nicole Braunreuther und Brigitta Wohner-Finger. Vorne: Martina Steck (links) und Anne Bedruna. Foto: Baretz

    Am Tag nach dem Bekanntwerden der Pläne der Haßberg-Kliniken steht bei Carola Lutsch das Telefon nicht still, E-Mails und WhatsApp-Nachrichten kommen „in einer Tour“. Und immer ist der Inhalt ähnlich, berichtet die Hebamme (Bundorf): „Das kann doch nicht wahr sein“.

    Der Tenor der vielen Gespräche: Unmut und Unverständnis, darüber, dass das Krankenhaus in Haßfurt seine Geburtshilfe-Abteilung verlieren soll. Wie berichtet, war dies eine der beiden Kern-Aussagen der Haßberg-Kliniken am Montag während zweier Teil-Personalversammlungen in Hofheim und Haßfurt. Die zweite Botschaft: Das Krankenhaus Hofheim könnte ambulantes Ärztezentrum werden.

    Lutsch ist eine von derzeit zehn Hebammen am Haßfurter Krankenhaus. Die meisten von ihnen sind in Teilzeit beschäftigt, berichtet die Bundorferin. Seit 1981 ist sie Hebamme, seit 1985 an der Haßfurter Klinik. „Ich bin die Dienstälteste.“ Rund 3000 Kinder dürften es wohl gewesen sein, denen sie in dieser Zeit in Haßfurt auf die Welt geholfen hat.

    Und die hatten dann in ihren Geburtsurkunden als Geburtsort „Haßfurt“ stehen. Damit wäre es dann vorbei, sollte die Geburtshilfeabteilung geschlossen werden. „Will sich das der Landkreis denn antun, dass es keine Haßzwerge mehr gibt, Kinder, die in Haßfurt geboren wurden“, fragt die Hebamme. Und Lutsch fügt an: „Zumal wir ja auch einen phänomenal guten Ruf haben“. Auch aus dem Bamberger Raum kämen Mütter nach Haßfurt zum Entbinden. Riesig sei im sozialen Netzwerk Facebook die Resonanz gegen eine Schließung. Auch Unterschriftenlisten füllten sich bereits jetzt in Windeseile, so Lutsch.

    Lutsch mag die Begründung für diesen Schritt nicht recht nachvollziehen, denn gerade erst seien zwei Hebammen eingestellt worden, der Kreißsaal sei für viel Geld hergerichtet worden. Allerdings weiß sie auch um die Beweggründe, die Kosten: „Fakt ist halt nun mal, dass Anästhesie und der OP-Bereich bereitstehen müssen, damit Kinder im Ernstfall per Not-Kaiserschnitt geboren werden können“. Dazu brauche es ständige Bereitschaft und nicht nur eine Ruf-Bereitschaft und dies Tag und Nacht. Die ständige Bereitschaft bedeute natürlich höhere Kosten.

    Vor- und Nachsorge

    Andererseits leisteten die Hebammen ja auch Dienste, weit über die Entbindung hinaus. „Wir decken ja auch die Vor- und Nachsorge ab“. Man habe in den vergangenen Jahren eine Rundumversorgung aufgebaut und dies sei ja vom Krankenhaus auch so gewünscht worden. Und sie fürchtet: Würden die Frauen dann wo anders arbeiten, könnten sie unter Umständen auch ihre Kurse nicht mehr so abhalten, und „die könnten wegbrechen“.

    Der Appell von Lutsch zu den Plänen der Haßberg-Kliniken: Die Geburtshilfe in Haßfurt weiterlaufen lassen, sonst entstehe ein großes Loch auf der Landkarte. Und die Hebamme weiter: „Wir sind für jede Diskussion offen, auch über Einsparungen, aber bitte nicht schließen“.

    Hofheimer Krankenhaus halten

    „In der Heimat das Krankenhaus zu erhalten, ist wichtig“, so lautet die Meinung von Uta von Truchseß zur zweiten Botschaft der Haßberg-Kliniken, dass das Krankenhaus Hofheim ein ambulantes Ärztezentrum werden könnte.

    Von Truchseß ist stellvertretende Vorsitzende des Förderkreises zur Unterstützung des Hofheimer Krankenhauses (FUKS). Wie sie auf Anfrage der Redaktion berichtet, werde sich FUKS in den nächsten Tagen mit den Plänen beschäftigen. Ihre persönliche Einschätzung: „Ich bin immer noch der Meinung, das Krankenhaus zu halten“. Dafür spreche auch die persönliche Note, für die das Krankenhaus stehe und die Nähe zu den Menschen.

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