Wie gut sind Deutschlands Handwerker? Um diese Frage geht es in der Kabel 1-Sendung „Achtung Abzocke“. Experten stellen dabei Kollegen auf die Probe, manipulieren Geräte und bewerten anschließend, wie gut die Fehlersuche geklappt hat. Einer dieser Kabel 1-Experten stammt aus Unterfranken: Wenn es in der Sendung um Elektrogeräte geht, sitzt Paul Engelbrecht an der Seite von Moderator Peter Giesel. Am Dienstag, 20. März, ist nun zum zweiten Mal eine Folge mit dem Elektromeister aus Haßfurt zu sehen.
Ist das alles nur gestellt?
„Es ist alles hundertprozentig echt“, betont Engelbrecht. Der Experte baut in einem Gerät einen Fehler ein, ein Lockvogel ruft einen Handwerker. Dieser hat keine Ahnung, dass die Wohnung, in die er gerufen wird, mit versteckten Kameras ausgestattet ist. Wichtig ist: Es sollte ein Fehler sein, den der Handwerker vor Ort beheben kann – ohne ein Ersatzteil zu benötigen, das er eventuell erst bestellen muss. Außerdem sollte es sich um einen „alltäglichen Fehler“ handeln; etwas, „das jeden Tag tausendfach in Deutschland vorkommt“, so Engelbrecht.
Während sich der zu testende Elektriker an die Arbeit macht, sitzen Peter Giesel und Paul Engelbrecht in einem Nebenzimmer und beobachten ihn auf einem Monitor. „Es waren gute dabei, aber auch schlechte – und sehr schlechte“, berichtet der Haßfurter Elektromeister im Gespräch mit dieser Redaktion. Bereits im Juli 2017 wurde eine Folge von „Achtung Abzocke“ mit ihm gesendet, damals hatte Engelbrecht Waschmaschinen manipuliert.
Mit Humor die Sendung aufgelockert
Für seinen zweiten Auftritt in der Sendung baute er Fehler in Spülmaschinen ein, gedreht wurde dafür in München und Leipzig. Und: Weitere Folgen mit dem Haßfurter sind geplant, dann könnte es beispielsweise um Trockner, Herde oder Kühlschränke gehen.
Dass ihn Kabel 1 als Experten für die Sendung wollte, liegt an seiner Qualifikation als TÜV-Gutachter und Sachverständiger für Haus- und Gewerbegeräte. Paul Engelbrechts Humor und Schlagfertigkeit sorgen außerdem dafür, dass die Folgen mit ihm einen gewissen Unterhaltungswert bekommen – beispielsweise wenn sich ein Kundendienstmitarbeiter an die Arbeit macht, ohne vorher das Gerät vom Strom zu trennen, und der Experte kommentiert: „Der Raum ist klein. Weit fliegt er nicht“.
Fränkisch als Problem
Problematisch sei allerdings manchmal Engelbrechts starkes Fränkisch gewesen. Als ihn Mitglieder des Drehteams aufgefordert haben, er solle versuchen, weniger Dialekt zu sprechen, habe er geantwortet: „Macht's halt mit Untertiteln“.
Für die Dreharbeiten dachte sich der Haßfurter zwei Fehler aus, die er in die Spülmaschinen einbaute: Einmal manipulierte er den Aquastop. Das Gerät pumpte daraufhin nur noch Wasser ab, es gab aber keinen Zulauf mehr. Die Handwerker, die diese Aufgabe am besten gemeistert hatten, kamen in den Recall: Ein paar Tage nach dem ersten Termin wurden sie in eine andere Wohnung gerufen. Diesmal hatte Paul Engelbrecht ein Glas zerbrochen und Teile der Maschine mit Scherben und einer Wursthaut verstopft.
Mehrfach Schaden durch Inkompetenz verhindert
Mehrfach, so berichtet er, mussten er und Peter Giesel einschreiten, weil ein Kundendienstmitarbeiter kurz davor war, durch Inkompetenz großen Schaden anzurichten – darunter auch lebensgefährliche Aktionen wie die Arbeit an einer Maschine, die noch unter Spannung stand.
„Achtung Abzocke“ mit Paul Engelbrecht wird am Dienstag, 20. März, um 20.15 Uhr auf Kabel 1 ausgestrahlt. Eine Wiederholung läuft am Sonntag, 25. März, um 18.15 Uhr.