Die Gewerkschaft ver.di hat am Mittwoch ihre massiven Warnstreiks für eine bessere Bezahlung im öffentlichen Dienst fortgesetzt. In Bayern lag der Schwerpunkt diesmal im Norden, nachdem am Dienstag im Süden des Freistaats eine hohe Beteiligung an den Warnstreiks registriert worden war. ver.di-Bezirksgeschäftsführer Sinan Öztürk teilte auf Anfrage dieser Redaktion mit, dass das Personal sämtlicher Schleusen am Main im Bereich Haßberge in Streik getreten sei. „Alle Schleusen sind dicht“, so Öztürk.
40 Sparkassen-Mitarbeiter streiken mit
Zahlreiche Mitglieder der Gewerkschaft aus dem Raum Haßberge nahmen am Mittwoch auch an der zentralen Kundgebung in Nürnberg teil, zu der rund 9000 Menschen gekommen waren. Alleine aus dem Bezirks Schweinfurt war ver.di mit 13 Autobussen angereist. „Wir sind im Großen und Ganzen mit der Resonanz zufrieden“, so Sinan Öztürk. Aufgerufen zum Warnstreik waren auch zahlreiche Beschäftigte der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge. „Rund 40 Mitarbeiter der Sparkasse sind mit zu der Kundgebung nach Nürnberg gefahren“, bestätigte Vorstandsvorsitzender Johannes Rieger auf Anfrage dieser Redaktion. Der Geschäftsbetrieb habe jedoch aufrechterhalten werden können, so dass es „zu keiner Benachteiligung der Kunden durch den Streik kam, so Rieger.
Kita-Streik als Trumpf einbehalten
Kitas und Kindergärten waren laut ver.di-Bezirkschef Öztürk am Mittwoch noch nicht von einem Warnstreik betroffen. Wobei der ver.di-Geschäftsführer durchblicken ließ, dass die Gewerkschaft ja noch Steigerungsmöglichkeiten haben wolle, falls die nächsten Verhandlungsrunden scheitern sollten. Wenn Kitas geschlossen würden, so die Mitteilung von ver.di, werde man die Eltern jedoch frühzeitig informieren, damit diesen auf die Schließung reagieren können.
ver.di fordert für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Der Bund und der kommunale Arbeitgeberverband VKA haben bislang kein Angebot vorgelegt.