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EICHELSDORF: Aufregend und beruhigend durch alle Tonlagen

EICHELSDORF

Aufregend und beruhigend durch alle Tonlagen

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    (til) Ein Klangfeuerwerk bot Ion Malcoci, ein Meister der Panflöte, der als einer der schnellsten Panflötenspieler der Welt gilt, gemeinsam mit dem Orgel- und Violinspieler Gabriel Dorin am vergangenen Wochenende in der Klosterkirche in Eichelsdorf. Die beiden Künstler gaben im Rahmen ihrer Europatournee ein Gastkonzert am Dreikönigstag.

    Ion Malcoci aus Moldawien, ein Schüler des legendären Gheorge Zamfir und der Rumäne Gabriel Dorin sorgten für ein unvergessliches Erlebnis mit ihrem Konzert, das klassische Stücke von Paganini, Bach, Schubert, Chopin und Brahms, sowie traditionelle und folkloristische Stücke aus Rumänien umfasste.

    Mit besinnlichen und meditativen Klängen gefühlvoll eingeleitet wurde das Konzert von Jon Raphael alias Rüdiger Wolf, einem aus Schweinfurt stammenden Schüler von Malcoci, der ebenfalls Erfolge auf der Panflöte verzeichnen kann. Begleitet wurde er dabei von Christopher Kuhn aus Forst an der Orgel und auf dem Keyboard.

    Rumänien ist das Heimatland der ursprünglichen Panflöte, der so genannten „Nai“. Ein einfaches, aber ausdrucksvolles Instrument, das in den Händen von Ion Malcoci eine Vielfalt an Gefühlen hervorrufen kann. Der Künstler lebt sichtlich seine Musik und lässt die Panflöte aufleben. Sehnsüchtig und gleichzeitig hoffnungsvoll, wehmütig und trotzdem zuversichtlich schwangen sich die Melodien von Tiefen bis in unglaubliche Höhen. Die Töne durchfluteten die Besucher geradezu. Berauschend und beruhigend, aufregend und besänftigend zugleich. In unglaublich schnellen Tonfolgen zeigt Ion Malcoci seine ganze Kunst. Und trotz diesem Tempo war die Klangfolge klar und eindrucksvoll.

    Genial war der Dialog mit Gabriel Dorin, einem Virtuosen an Orgel, Keyboard und Violine, der mit seinen Instrumenten die Tonfolge übernahm, wieder an Panflöte abgab, um sie wiederum selbst fortzusetzen.

    Mit Violine und Panflöte schafften die Beiden es sogar, die Kirche in einen Vogelpark zu verwandeln. Erstaunlich naturgetreues Vogelgezwitscher ahmten sie mit ihren Instrumenten nach. Erst ein punktgenauer Glockenschlag der Klosteruhr riss Künstler und Publikum aus der Faszination Vogelstimmen, was spontane Erheiterung auslöste.

    Mit unglaublicher Präzision beherrscht Ion Malcoci sein Instrument, was sich besonders bei schnellen Stücken wie „Karneval in Venedig“ zeigt. Doch er überzeugt auch mit meditativen rumänischen Stücken und den sanften Klängen von „Träumereien“, die wahrlich auf traumhafte Weise dargeboten wurden.

    Das gemeinsame Schlusslied „Amazing Grace“ mit Rüdiger Wolf und Christopher Kuhn bildete einen grandiosen Abschluss des Konzerts. Standing Ovations gab es vermutlich nur deshalb nicht, weil das Publikum dieses wunderschöne Konzert ausreichend auf sich wirken lassen wollte.

    Wer das Konzert verpasst hat, hat noch eine Chance, sich die zwei Künstler in der Klosterkirche anzuhören. An diesem Mittwoch werden sie den Gottesdienst um 18 Uhr musikalisch mitgestalten.

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