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HOFHEIM: „Auftragsbücher sind voll“

HOFHEIM

„Auftragsbücher sind voll“

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    Die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär informierte sich bei der Firma Haga über die Situation des Unternehmens. Die Geschäftsführer Michael Karlein (links) und Mario Häpp (Vierter von rechts) führten sie und eine Delegation aus CSU-Parteifreunden durch den Betrieb.
    Die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär informierte sich bei der Firma Haga über die Situation des Unternehmens. Die Geschäftsführer Michael Karlein (links) und Mario Häpp (Vierter von rechts) führten sie und eine Delegation aus CSU-Parteifreunden durch den Betrieb. Foto: FOTO Klaus Gimmler

    Im Hof der Haga steht eine Maschine. Die öffnet und schließt ununterbrochen eine zirka fünf Meter hohe Glastüre. Seit drei Wochen ist diese Maschine Tag und Nacht im Einsatz. „Das ist ein Belastungstest“, erklären die Haga-Geschäftsführer Michael Karlein und Mario Häpp der Abgeordneten Bär, die von einer Delegation aus CSU-Parteifreunden begleitet wurde. „Mindestens 200 000 Mal muss die Türe dies ohne Schäden aushalten.“ Erst dann werde das System eingebaut.

    60 dieser Schwingtüren sind für den „Cube“ vorgesehen. Dies ist das bisher anspruchsvollste Projekt der Firmengeschichte. Haga hat den Zuschlag zum Bau der Außenfassade dieses futuristischen Gebäudes in Birmingham in England bekommen. Es handelt sich dabei um ein Würfel mit Büros, Gastro-Betrieben und Wohnungen. Genannt „The Cube“ und dieser wird das Stadtbild bestimmen. „Da gibt es keine gerade Kante“, sagt Häpp.

    Die Firma Haga übernimmt komplett die Herstellung und den Einbau der Außenfassade. Täglich macht sich ein großer Lastwagen aus dem Zweigwerk Wackersdorf auf den Weg, wo die Teile für Birmingham produziert werden. Im Oktober erfolgt die Errichtung der Glasfassade, Anfang des kommenden Jahres soll es fertig sein.

    In England bekannter als hier

    Dieses Großprojekt zeigt, dass das Hofheimer Unternehmen längst für den internationalen Markt produziert. „Wir sind in England bekannter als in Deutschland“, meint Karlein. Bauprojekte in Kopenhagen, Manchester, Luxemburg und Wien hat die Firma bereits abgeschlossen. Erst jüngst hatte sich das Unternehmen für ein Großprojekt in Hamburg beworben – die tanzenden Türme auf der Reeperbahn, allerdings vergeblich. „Den Zuschlag hat leider der Marktführer in Deutschland bekommen“, meint Karlein. Die Haga sieht er auf dieser Rangliste unter den ersten fünf.

    Angefangen hatte das Hofheimer Unternehmen vor über 30 Jahren Jahren mit der Produktion von Alu-Fenstern, Türen und Wintergärten. Dieses Geschäft wird nach wie vor gepflegt, so Häpp und Karlein, doch es ist in den Hintergrund getreten. 80 Prozent des Umsatzes werde mit kompletten Gebäudeeinhausungen gemacht. Da hat das Unternehmen einen guten Ruf. „Die Auftragsbücher sind voll“, meint Karlein.

    Er ist daher um die Zukunft nicht bange. Rückenwind könnte die Haga auch durch das Konjunkturpaket II bekommen, wie Bürgermeister Wolfgang Borst in der anschließenden Diskussionsrunde im Konferenzraum der Firma meinte. Viele Kommunen würden jetzt erst ihre Projekte ausschreiben.

    Bitten an die Abgeordnete

    In der weiteren Diskussion hatte Karlein auch ein paar Bitten an die Abgeordnete Bär. Die Haga beteiligt die Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens, indem sie 25 Prozent des Gewinns nach einem festen Schlüssel an die Belegschaft verteilt. Dies sei ein „Batzen Geld“, doch er rechnete vor, dass davon letztlich weniger als die Hälfte bei den Mitarbeitern ankommen würde. Damit werde seiner Ansicht nach das „unternehmerische Denken“ nicht belohnt. Zudem beklagten er und seine Mitarbeiter die aus ihrer Sicht starren Regeln beim Kündigungsschutz und die ausufernde Bürokratie.

    Bär zeigte Verständnis für die Anliegen und meinte mit Blick auf den Koalitionspartner, dass es immerhin der CDU/CSU gelungen sei zu verhindern, dass es noch schärfere Regeln gebe. Zum Abschied überreichte ihr Karlein einen Blumenstrauß und die neuste Pressung einer CD mit Liedern von „The Cubes“ – die Band, die sich aus den Managern des Birminghamer Projekts zusammensetzt (wir berichteten bereits ausführlich).

    Daten & Fakten

    Haga Metallbau GmbH Das Unternehmen verfügt über drei Standorte mit zusammen 305 Beschäftigten. Produziert werden Fassaden, Fenster und Türen aus Aluminum und Gebäudeverglasungen. In Hofheim ist die Zentrale mit zirka 180 Mitarbeitern. Zur Haga Metallbau GmbH gehören die Standorte in Römhild in Thüringen (40 Beschäftigte) und in Wackersdorf (80). Angegliedert sind dem Unternehmen die Haga Metallbau GmbH und Co.KG in Lichtenau bei Chemnitz (55) und die Haga Stahlbau in Fuchsstadt (40).

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