Wegen der außergewöhnlich hohen Mai-Temperaturen hat der zuständige Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Haßberge, Stephan Leitschuh, in diesem Jahr zwei Wochen früher als sonst üblich mit der turnusmäßigen Überprüfung von 13 Seen im Landkreis begonnen. Gestern lagen nun die Ergebnisse der Proben vor.
Das Fazit: Allenthalben gesundes Wasser bei Wassertemperaturen um die 20 Grad. Sommerfrischler können beruhigt plantschen und schwimmen. Überpüft wird nach fäkal-coliformen Keimen (das sind Ausscheidungen von Tieren oder Menschen), nach gesamt-colifomen Bakterien (das sind Umweltkeime, die überall vorkommen), nach Fäkalstreptokokken (einer anderen Art von Ausscheidungen durch Tier und Mensch) und nach Salmonellen.
Eine unbedeutende Auffälligkeit war eine geringfügige Leitwertüberschreitung bei den Fäkalstreptokokken im Seidenhäuser See bei Altershausen. "Das kann aber auch auf eine kurz vorher vorbeigeschwommene Ente zurückzuführen sein", erklärte Stephan Leitschuh, "oder vielleicht hat ein Vogel ein Tröpfen abgelassen."
Von einer Leitwertüberschreitung bei Fäkalstreptokokken spricht man bei mehr als 100 Keimen pro 100 ml Wasser. Der Leitwert ist nicht zu verwechseln mit dem Grenzwert, der weit höher liegt, und bedeutet nur, dass das Wasser nochmals kontrolliert werden muss. "Bei einer erneuten Beprobung ist eine solche Leitwertüberschreitung meist nicht mehr festzustellen", erklärte Leitschuh.
Bei allen anderen Seen lagen die Fäkalstreptokokken unter dem Leitwert 100: Kleidersee Augsfeld, Weißfichtensee Ebern, die Seen bei Gädheim, Goßmannsdorf, Obertheres, Rügheim, Schweinshaupten, Wülflingen, Horhäuser Baggersee, Sander Baggersee, Sandloch Wonfurt und auch beim Stadtsee Mooswäldchen in Haßfurt, der eigentlich kein Badesee, sondern mehr ein Fischgewässer ist.
Die Suche nach Salmonellen verlief überall negativ, PH-Wert und Sichttiefe (mindestens ein Meter, was aber keine hygienische Bedeutung hat) waren in Ordnung.
Bei fäkalcoliformen Keimen wurde ebenfalls eine geringfügige Leitwertüberschreitung im Gölzer See bei Wülflingen festgestellt mit 130 Keimen auf 100 ml. Der Grenzwert, der zum Badeverbot führen würde, liegt bei 2000 Keimen. Das Wasser fast aller anderen Seen hatte nicht einmal 30 Keime pro Milliliter.
Bei gesamtcoliformen Keimen lagen gänzlich alle Badeseen weit unter dem Leitwert (500 pro 100 ml), der Grenzwert ist 10 000 Keime pro Milliliter.
Von jetzt ab und bis in den Herbst hinein nimmt das Gesundheitsamt alle zwei Wochen Proben aus allen zum Baden zugelassenen Seen im Landkreis, bei warmem Badewetter sogar wöchentlich. Jede gravierende Auffälligkeit oder gar eine Grenzwertüberschreitung wird sofort veröffentlicht, wobei die Bekanntmachung eines Badeverbotes von der zuständigen Gemeinde zusätzlich durch Schilder unterstützt wird. "Zum Glück sind unsere Seen im Landkreis aber meistens gesund und zum Baden geeignet", meinte Leitschuh.