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Bamberg: Baufortschritt im Kloster Karree: Nächstes Jahr sollen die ersten der 87 neuen Wohnungen bezogen werden

Bamberg

Baufortschritt im Kloster Karree: Nächstes Jahr sollen die ersten der 87 neuen Wohnungen bezogen werden

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    Noch dominieren Baugerüste und Baulärm das Areal des ehemaligen Karmelitenklosters am Kaulberg. Doch schon im kommenden Jahr sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.
    Noch dominieren Baugerüste und Baulärm das Areal des ehemaligen Karmelitenklosters am Kaulberg. Doch schon im kommenden Jahr sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Kräne, Gerüste, Fortschritte und Veränderungen in und um das ehemalige Karmelitenkloster am Bamberger Kaulberg fallen ins Auge. Die Tiefgarage mit 78 Stellplätzen ist im Wesentlichen fertig, der Innenausbau im Kloster schreitet voran, in Brauhaus und Stadel laufen die Abbruch- und Rohbauarbeiten. Der Dachstuhl des Klosters ist zur Hälfte ausgebaut. „Ich bin zuversichtlich, dass bis 2024 alles komplett fertig ist“, sagte Eduard Bunescu-Fay, Projektleiter der Nürnberger Grundstücksentwicklungsgesellschaft terraplan, dieser Redaktion. Anlass war das Baustellenfest im "Kloster Karree", wie der urheberrechtlich geschützte Markenname dieses Denkmalschutz-Ensembles aus dem 12. Jahrhundert mit Barock-Flügel inmitten der Altstadt lautet.

    Im nächsten Jahr sollen die ersten der insgesamt 87 neu entstehenden barrierearmen bis barrierefreien Eigentumswohnungen bezogen werden. Alle Wohneinheiten vom 28 Quadratmeter kleinen Studio bis zum 283 Quadratmeter großen Loft sind bereits zum Festpreis ausschließlich an Privatleute aus Bamberg und der Region verkauft, wie der Projektleiter erklärt. Und zwar für 7000 bis 8000 Euro pro Quadratmeter. Auch bundesweit agierende Kapitalanleger hätten sich engagiert, die ihre Objekte im Kloster Karree vermieten würden.

    Eduard Bunescu-Fay nannte die "Heterogenität der Substanz" als größte Herausforderung bei allen erforderlichen Arbeiten – zusätzlich zu statischen Problemen oder Rissen in den Wänden: "Es ist ein gewisser Spagat zwischen Denkmalschutz und gesetzlichen Anforderungen nötig." Mit dem über 800 Jahre alten Kloster habe das Familienunternehmen terraplan, das sich auf die Sanierung von Denkmälern spezialisiert hat, sein bisher ältestes Projekt übernommen. Dieses in seinen geschützten Bestandteilen zu erhalten, sei ein Ziel gewesen: "Nichts geht an Denkmalsubstanz verlustig", betont der Leiter dieses Projektes mit einem Investitionsvolumen von geplant 50 Millionen Euro. Durch die explodierenden Baukosten werde es wohl noch teurer werden, bilanziert Bunescu-Fay.

    Auch nach der Umnutzung wird der Kreuzgang von donnerstags bis samstags für die Allgemeinheit zugänglich sein. Auch die beliebten Sonntagskonzerte können weiter stattfinden.
    Auch nach der Umnutzung wird der Kreuzgang von donnerstags bis samstags für die Allgemeinheit zugänglich sein. Auch die beliebten Sonntagskonzerte können weiter stattfinden. Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Er räumt eine gewisse Verzögerung der Bauarbeiten ein, bedingt durch die Insolvenz des Leipziger Generalunternehmers, der die Bauleistung hätte erbringen sollen, Anfang 2022. "Neue Verhandlungen und neue Verträge haben Zeit gekostet", so der Projektleiter. Doch jetzt sei er guter Dinge, fast alle Firmen aus der Region Bamberg und aus dem Bundesgebiet "sind wieder mit im Boot."

    Sie werkeln alle mit Hochdruck daran, dass das Kloster Karree mit seinen Gemeinschaftsbereichen wie Kreuzgang, Kreuzganghof, Klostergarten und Spielplatz termingerecht und im effizienten Standard fertig wird. Apropos romanischer Kreuzgang: Dieses ansonsten vielbesuchte architektonische Kleinod wird auch künftig trotz Umnutzung der Immobilie von donnerstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr für die Allgemeinheit zugänglich sein. Auch die beliebten Sonntagskonzerte können stattfinden: "In Abstimmung mit der Eigentümerversammlung kann es bis zu zehn Kulturveranstaltungen pro Jahr im Kreuzgang geben", erklärte Bunescu-Fay.

    Nicht für die Öffentlichkeit sind dagegen die historischen, denkmalgeschützten Brauereikeller, die beim Ausheben der Baugrube für die Tiefgarage entdeckt wurden.

    Die Karmeliten hatten 2017 aufgrund des Mangels an Ordensnachwuchs und hohen Instandhaltungskosten das Klosterensemble an terraplan verkauft. Die Ordensmänner haben inzwischen ein Gebäude Am Knöcklein bezogen. Das bisherige Kloster war im 12. Jahrhundert ein Nonnenstift, ab 1589 ließen sich Karmeliten nieder. Nach der Säkularisation 1803 wurde das Kloster als Kaserne, Lazarett, Pferdestall und Schule genutzt, ab 1902 erneut als Karmelitenkloster.

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