Die geplanten Solarparks im Gemeindegebiet und auch das Neubaugebiet Erkel II standen auf der Tagesordnung des Untermerzbacher Gemeinderates am Montagabend. Außerdem war Lisa Kötting, Klimaschutzmanagerin im Landkreis Haßberge, in die Sitzung gekommen, um einen Vortrag über den Klimapakt des Landkreises Haßberge zu halten.
Für das Neubaugebiet Erkel II lag ein Angebot von Bayernwerk über vier LED-Lampen zum Angebotspreis von 11.885 Euro vor. In diesem Zusammenhang wies der Bürgermeister darauf hin, dass diese nur ein Drittel an Strom, im Vergleich zu den alten Lampen, verbrauchen würden, was sich deutlich bemerkbar mache. Der Gemeinderat beschloss, die vier Lampen in Auftrag zu geben.
Weiter ging es um die Versorgung mit Gas im Baugebiet. Bürgermeister Dietz (SPD) plädierte dafür, weiter darauf zu bauen: "Was letztlich mal kommen wird, bzw. wie sich alles weiter entwickelt, können wir nicht absehen, aber wir sollten unseren dort eingeschlagenen Weg weiter verfolgen", so Dietz. Das Gremium gab dazu sein Einverständnis, die Kosten für die Verlegung der Leitungen belaufen sich auf 11.000 Euro.

Die Verwaltung hat ein Angebot für Geschwindigkeitsmessanlagen eingeholt, wie Dietz dem Gremium sagte. Es geht um Anzeigetafeln, die nur die Geschwindigkeit anzeigen und je nach gefahrener Geschwindigkeit einen freundlichen oder traurigen Smilie zeigen. Messdaten würden nicht gespeichert. Drei solcher Anlagen, die hauptsächlich in Hemmendorf und Gleusdorf aufgestellt werden sollten, würden 6307 Euro kosten. Dietz schlug vor, den Auftrag zu vergeben. Es entwickelte sich jedoch eine Diskussion, ob zwei oder drei solcher Messanlagen angeschafft werden sollen. Die Abstimmung ergab mit fünf zu fünf Stimmen eine Pattsituation, was sich bei einer zweiten Abstimmung nicht änderte. Deshalb wurde der Beschluss auf die nächste Sitzung verschoben, wo man eventuell weitere Erkenntnisse habe.
Warum brauchen wir einen Klimapakt? Das versuchte Lisa Kötting zu beantworten und machte deutlich, dass der CO2 Ausstoß immer noch viel zu hoch sei. Alle Kommunen stünden vor denselben großen Herausforderungen, wobei die Ressourcen begrenzt wären. Kötting erläuterte die Vision, Leitprinzipien und Zielsetzungen des Klimapakts bis zum Jahr 2030. Diese wären bilanzielle Klimaneutralität, 100 Prozent regenerative Stromerzeugung, klimafreundliche Wärmeversorgung und klimafreundliches Bauen und Wohnen sowie klimafreundliche Mobilität, um einige zu nennen.
Alle technisch vermeidbaren Treibhausgasemissionen müssen gemindert werden.
Lisa Kötting, Klimaschutzmanagerin im Landkreis Haßberge
"Der Landkreis Haßberge erreicht ein Netto-Null der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr 1990. Dies bedeutet, dass alle technisch vermeidbaren Treibhausgasemissionen gemindert werden müssen", so Lisa Kötting. Dabei müssten Bedürfnisse der heutigen sowie künftiger Generationen gleichermaßen berücksichtigt werden und dafür bedürfe es einer wirtschaftlichen leistungsfähigen, sozial ausgewogenen und ökologisch verträglichen Entwicklung. Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit seien in das Alltagshandeln zu integrieren, regionale Wertschöpfung sei zu generieren. Um alles zu erreichen, müsse sich nicht nur der Landkreis, sondern alle Kommunen mit einbringen, wozu Gremien und Lenkungsgruppen zu bilden wären, außerdem bräuchte es ein Controlling und Monitoring.
Neben den Bürgermeistern des Landkreises sollten weitere Ansprechpartner, z.B. aus dem Gemeinderat, benannt werden. "Der Klimapakt ist als zentrales Instrument zu sehen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen, die Klimakoordination ist als wichtige Unterstützung für unsere Kommunen zu sehen", sagte die Klimaschutzmanagerin. Weitere Schritte wären die Verabschiedung des Klimapaktes, Entwicklung des ersten Maßnahmenpaketes und die Umsetzung der Maßnahmen. Es schloss sich eine kurze Diskussion an, wobei mögliche Probleme der Umsetzung angesprochen wurden. Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) sagte, dass man den angedachten Weg beschreiten müsse und jede Kommune nach ihren Möglichkeiten alles tun müsse, um die Ziele zu erreichen. "Den Klimapakt sollten wir eingehen", so der Gemeindechef. Bisher habe man nur diskutiert, passiert sei in den letzten 20 Jahren aber nur wenig, sagte Dietz und dankte der Referentin für deren Ausführungen.
Schließlich wurden zu geplanten Solarparks "Wegleite" und "Hummelberg" die hierzu eingegangenen Stellungnahmen zur Kenntnis genommen und entsprechende Zwischenbeschlüsse gefasst. Erläutert wurde die Problematik von Elke Feldmann von den Energiebauern. Sie stellte fest, dass von zahlreichen Behörden keine Stellungnahmen eingingen und von denen die vorlagen, keine wesentlichen Änderungen angeführt wurden.