Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Haßfurt: Baugenossenschaft Haßfurt feiert 100-jähriges Bestehen

Haßfurt

Baugenossenschaft Haßfurt feiert 100-jähriges Bestehen

    • |
    • |
    Aufsichtsratsvorsitzender Rudi Eck (links) sowie die Vorstände Thomas Ringeisen (rechts) und Wolfgang Sidon (Zweiter von rechts) wurden für ihre langjährige Arbeit im Dienst der Genossenschaft geehrt. Der geschäftsführende Vorstand Christoph Keßler (Zweiter von links) ehrte zusammen mit Rudi Eck die langjährigen Mieter (weiter von links) Rudolf Braunreuther, Ute Ruppert, Ursula Müller, Günter Birkl und Ingrid Beck für ihre Treue.
    Aufsichtsratsvorsitzender Rudi Eck (links) sowie die Vorstände Thomas Ringeisen (rechts) und Wolfgang Sidon (Zweiter von rechts) wurden für ihre langjährige Arbeit im Dienst der Genossenschaft geehrt. Der geschäftsführende Vorstand Christoph Keßler (Zweiter von links) ehrte zusammen mit Rudi Eck die langjährigen Mieter (weiter von links) Rudolf Braunreuther, Ute Ruppert, Ursula Müller, Günter Birkl und Ingrid Beck für ihre Treue. Foto: Tobias Mäder

    Ihr hundertjähriges Bestehen feierte die Baugenossenschaft Haßfurt mit einem Festakt in der Stadthalle Haßfurt. Der geschäftsführende Vorstand Christoph Keßler begrüßte dazu unter anderem den Direktor des Verbandes bayerischer Genossenschaften, Hans Maier, den stellvertretenden Landrat Michael Ziegler und Haßfurts Bürgermeister Günther Werner sowie den Aufsichtsrat, die Vorstände, das Team und langjährige Mieter der Baugenossenschaft. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Baugenossenschaft entnommen.

    "An vorderster Stelle der Baugenossenschaft Haßfurt steht nicht die Gewinnmaximierung, sondern in erster Linie das Ziel, den Mitgliedern zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen", erklärte Keßler. Geldspenden werde man aufrunden und der örtlichen Tafel sowie dem Feuerwehrverein Haßfurt zukommen lassen.

    Die Baugenossenschaft Haßfurt wurde im Jahr 1924 gegründet, einer Zeit, die von großer Unsicherheit und Umbruch geprägt war. Nach den Wirren des Ersten Weltkriegs war Wohnraum knapp, und viele Menschen suchten nach stabilen und sicheren Lebensbedingungen. Damals entstand die Vision, durch gemeinschaftliches Handeln und Solidarität menschenwürdiges Wohnen zu ermöglichen. "Mit großem Einsatz und Engagement haben die Gründungsmitglieder die Basis geschaffen, auf der wir heute stehen", so Keßler. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich die Baugenossenschaft ständig weiterentwickelt, auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der jeweiligen Zeit reagiert und sich immer wieder neu erfunden.

    Als das Bad noch ein Luxus war

    Aufsichtsratsvorsitzender Rudi Eck erzählte mit einem Augenzwinkern, dass im Gründungsjahr der Baugenossenschaft das Bad noch als Luxus galt, und deshalb in den ersten Bauten noch keine Badezimmer eingebaut wurden. "Den Zweiten Weltkrieg hat unser Wohnungsbestand glücklicherweise gut überstanden, ebenso die Währungsreform", so Eck weiter. In den Jahren 1951 bis 1965 entstanden weit über 200 Wohnungen. 1962 wohnte bereits jeder zehnte Haßfurter in einem Haus der Baugenossenschaft.

    Oskar Böhm aus Haßfurt war der erste hauptamtliche Vorstand. Die Baugenossenschaft Haßfurt war schon immer ein aktiver Bestandteil auf dem Wohnungs-Markt der Stadt. Dies nicht nur, was die Anzahl, sondern auch, was die Qualität der Wohnungen betrifft. "Gut und sicher wohnen. Denn Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf haben – wohnen ist Leben!", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende bei der Festveranstaltung.

    Aktuelle Zahlen des Unternehmens

    Im Jahr 2024 bewirtschaftet das Wohnungsunternehmen 65 Mietshäuser, 338 Wohnungen mit 21.504 Quadratmetern Wohnfläche. Dazu ein selbstgenutztes Büro, 120 Garagen, 33 Tiefgaragen-Stellplätze und 108 Stellplätze. Rund 750 Menschen gibt die Baugenossenschaft Haßfurt ein Dach über dem Kopf. Der aktuelle Durchschnittsmietpreis beträgt 5,69 Euro pro Quadratmeter.

    Im Rahmen der Feierstunde ehrten Christoph Keßler und Rudi Eck die Mieter Ingrid Beck, Günter Birkl, Ursula Müller, Rudolf Braunreuther und Ute Ruppert für ihre mehr als 40-jährige Treue. Verbandsdirektor Hans Maier ehrte die Aufsichtsräte Rudi Eck und Lothar Karg sowie die Vorstände Thomas Ringeisen und Wolfgang Sidon für ihr langjähriges Engagement im Dienst der Baugenossenschaft Haßfurt.

    Neubauprojekt Himmelreich 18/20

    Nachdem der Bestand in den vergangenen Jahren umfassend saniert wurde, hat sich das Team der Baugenossenschaft bei einem Gebäude aus dem Jahr 1955 für einen Neubau entschieden. Entstanden sind 19 moderne Wohnungen in einem barrierefreien Gebäude mit aktueller Energietechnik, Stellplätzen, einer Fahrradhalle und großzügigen Grünflächen. In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Baukosten mehr als verdoppelt, so Rudi Eck. "Wer kann zu diesen Bedingungen noch bauen und wie hoch ist die Miete bei Kostendeckung?" Das seien Fragen, die man sich stellen müsse.

    Hans Maier betonte "wie wichtig die sozial orientierten Wohnungsunternehmen für die Menschen in Bayern sind." Die Wohnungsunternehmen seien in angespannten Wohnungssituationen gegründet worden, hätten in den folgenden Jahrzehnten erfolgreich gearbeitet und maßgeblich dazu beigetragen, dass die Menschen "ein sicheres und gutes Zuhause gefunden haben."

    Wohnungswirtschaft steht vor Herausforderungen

    Maier betonte, dass der Wohnungsneubau und die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen wirtschaftlich umgesetzt und dabei die Mieten bezahlbar gehalten werden müssen. Die zentrale Botschaft an die Politik sei deshalb: "Das Bauen muss wieder bezahlbar werden." Für die sozial orientierten Mitgliedsunternehmen ist der Wohnungsbau unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr wirtschaftlich möglich. Ohne Wohnraumfördermittel müssten die Unternehmen etwa  18 bis 20 Euro Miete pro Quadratmeter verlangen. "Das ist für die Mieterinnen und Mieter undenkbar und entspricht nicht der DNA der Genossenschaften."

    Die Arbeit der Baugenossenschaft Haßfurt stehe exemplarisch für ein erfolgreiches wohnungswirtschaftliches Engagement und die Bereitschaft, nach den genossenschaftlichen Prinzipien die Wohnraumversorgung in die eigenen Hände zu nehmen. "Machen Sie weiter so! Sie werden gebraucht – heute genauso wie vor 100 Jahren."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden