Mit einem Totengedenken begann die Gemeinderatssitzung in Oberaurach, denn wenige Tage zuvor war der langjährige Gemeinderat Wolfgang Albert im Alter von 65 Jahren verstorben. Bürgermeister Thomas Sechser würdigte seine Verdienste in 21 Jahren am Ratstisch. Wolfgang Albert sei eine Persönlichkeit gewesen, deren Aussagen Gewicht hatten. Vor allem als Baufachmann habe der Unternehmer wertvolle Hilfestellung gegeben.
Zudem sei Wolfgang Albert eine wichtige Stütze bei den Eigenleistungen im Rahmen der Dorferneuerung und für die Vereine gewesen, da er immer mit Rat und Tat, vor allem aber mit der Überlassung von Maschinen zur Verfügung stand. Vor allem der Reit- und Fahrverein, aber auch der SC Trossenfurt-Tretzendorf und viele weitere Vereine in Oberaurach sowie die Kindergärten hatten in Wolfgang Albert einen großzügigen Sponsor. Die Art, wie Wolfgang Albert sich für die Gemeinschaft einsetzte, wurde auch beim großen Faschingszug deutlich: Noch während im OAZ die große Faschingssause stieg, saß er auf der Kehrmaschine und sorgte entlang der Trasse wieder für Ordnung.
Wolfgang Albert wird diesen Samstag in Trossenfurt beerdigt. Um 10.00 Uhr wird in der St. Jakobus-Kirche ein Rosenkranz gebetet, um 10.30 Uhr schließen sich der Trauergottesdienst mit Nachrufen und die Beisetzung auf dem Friedhof an. Während der Gemeinderatssitzung stand eine brennende Kerze mit Trauerflor an seinem Platz.
Mehreren Bauanträgen konnte der Gemeinderat in der anschließenden Sitzung zustimmen, einer Bauvoranfrage aus Fatschenbrunn nicht. Das entsprechende Grundstück liegt im unbeplanten Außenbereich und ist für eine Bebauung nicht zugelassen. Der Gemeinderat verwies die Bauherren auf das geplante Siedlungsgebiet, dessen Bauleitplanung in der September-Sitzung auf den Weg gebracht werden soll. In Fatschenbrunn gibt es derzeit mehrere Bauinteressenten, aber es stehen weder Bauplätze noch Leerstände zur Verfügung.
Zugestimmt wurde dem Vorhaben, in Fatschenbrunn eine Christbaumkultur anzulegen. Der Antragsteller war schon mehrfach mit solchen Vorhaben gescheitert, nun fand sich ein Grundstück, das sowohl von der Lage als auch vom Flächennutzungsplan her für eine solche Aufforstung geeignet ist. Christbaumkulturen werden zwar etwas zwiespältig gesehen, doch die regionale Versorgung mit Weihnachtsbäumen wiege die Nachteile einer solchen Plantage auch wieder auf, war die Meinung im Gemeinderat wie in der Verwaltung.
Neu erteilt wurde durch den Gemeinderat auch die wasserrechtliche Erlaubnis für zwei Fischteichanlagen in Trossenfurt und Kirchaich an den bisherigen Betreiber.
Nach intensiven und langwierigen Vorgesprächen und der Erstellung verschiedener Gutachten konnte der Gemeinderat am Donnerstag das Genehmigungsverfahren für die Fortführung des Rad- und Gehweges zwischen Tretzendorf und Unterschleichach auf den Weg bringen. Die Kosten werden sich nach bisherigen Schätzungen auf 1,9 Millionen Euro belaufen, dazu werden Zuschüsse in Höhe von 1,53 Millionen erwartet, so dass der Eigenanteil der Gemeinde bei 366 000 Euro liegen wird. Die Verwaltung wurde beauftragt, die erforderlichen Zuwendungsanträge zu stellen.
Neben dem Antrag auf naturschutzrechtliche Genehmigungen muss auch für die Veränderungen an der Aurach eine wasserrechtliche Erlaubnis beantragt werden. Die Aurach fließt in einem Teilbereich unmittelbar neben der Staatsstraße, sie soll hier rekultiviert und wieder ins Tal gelegt werden. Im weiteren Verlauf wird für den Radweg außerdem eine Brücke über die Aurach benötigt. Beiden Maßnahmen stimmte der Gemeinderat einstimmig zu, die notwendigen Anträge sollen schnellstmöglich dem Landratsamt vorgelegt werden. Seit rund 25 Jahren bemüht sich die Gemeinde Oberaurach um diesen Radweg. Die Stellung dieser Anträge führte im Gremium noch nicht zu Jubel, denn noch immer ist der Genehmigungsweg ein weiter.
In der allgemeinen Aussprache wurden verschiedene Verkehrsprobleme in der Gemeinde angesprochen. Georg Jäger sprach sich für zwei Verkehrsspiegel in Trossenfurt aus, und zwar an den Einmündungen der Raiffeisenstraße und des Kirchberges in die Ortsdurchfahrt. Klaus Thomas klagte über das Parkverhalten in Dankenfeld Richtung Neuhausen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch verschiedene neuralgische Punkte in der Gemeinde angesprochen, an denen zu schnell gefahren wird.
Das Gremium war sich einig, über die Anschaffung von so genannten Smiley-Schildern nachzudenken, die an wechselnden Standorten aufgestellt werden könnten. Die Verwaltung soll entsprechende Angebote einholen.