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ZEIL: Brückenschlag und Brautschau

ZEIL

Brückenschlag und Brautschau

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    Redegewandtes Oberhaupt: Der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann sprach zum 100. Geburtstag der Mainbrücke zwischen den Orten Zeil und Sand.
    Redegewandtes Oberhaupt: Der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann sprach zum 100. Geburtstag der Mainbrücke zwischen den Orten Zeil und Sand. Foto: Fotos (2): Sabine Weinbeer

    Als sturm- und wasserfest erwiesen sich die Festgäste zum Brückenjubiläum in Zeil. Zwei heftige Schauer unterbrachen den Festakt, der die Feier zum 100. Geburtstag der Mainbrücke zwischen Zeil und Sand eröffnete. Die Bürgermeister Thomas Stadelmann und Bernhard Ruß, Eigentümer Landrat Rudolf Handwerker und Festredner Ludwig Leisentritt betonten das Verbindende der Brücke, auch wenn Zeil und Sand bis heute ihre „Hassliebe kultivieren“.

    Zeils Bürgermeister Stadelmann würdigte den früheren Zeiler Bürgermeister Adam Kraus, der sich besonders für den Bau der Brücke stark machte. Diese wurde schließlich 1911 als „Prinzregent-Luitpoldbrücke“ eingeweiht. Über den Weihetag berichtete das „Haßfurter Tagblatt“, dass ein heftiger Regenschauer die Feierlichkeiten zwar unterbrach, aber nicht beeinträchtigen konnte. So war es eigentlich kein Wunder, dass auch dieses Mal die Himmelsschleusen nicht dicht hielten, auch wenn es sich bei der aktuellen Brücke um einen Neubau aus den 90ern handelt. Aus finanziellen Gründen konnte damals nämlich keine Steinbrücke errichtet werden. So errichtete man eine Eisenbrücke, die nach der Sprengung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Erst 1994 stellte sich der Sanierungsbedarf als so groß heraus, dass ein Neubau in Angriff genommen wurde.

    Landrat Handwerker bezeichnete das Bauwerk als „schönste Main-Brücke des Kreises“. 4,9 Millionen kostete der 1996 eingeweihte Neubau, erinnerte sich der Kreischef. Doch der Kreis musste nur 0,7 Millionen aufbringen, den Rest übernahm der Freistaat. Rudolf Handwerker wünschte den Zeilern und Sandern, dass die Brücke weiterhin die beiden Orte verbindet, und allen Schiffsführern wünschte er, „dass sie immer schön auf die Mitte zielen und nie daran hängen bleiben. Oder wenigstens gut versichert sind“.

    Für den Abschluss des offiziellen Teils sorgte Sands Bürgermeister Bernhard Ruß. Er stellte fest, dass der Main Sand und Zeil zwar nie wirklich getrennt habe, „aber er hat uns auf Abstand gehalten, und das war auch gut so“. Denn lange seien sich die beiden Nachbargemeinden nicht besonders grün gewesen. Heute mache man seine Späße („das Schönste an Zeil ist die Straße nach Sand“), arbeite aber doch auf vielen Ebenen gut zusammen. Dem Festredner Ludwig Leisentritt überreichte er mit einem Schmunzeln neben einem Präsent auch einen Tee „für Harmonie“.

    Viel Amüsantes aus der Geschichte des Main-Übergangs zwischen Zeil und Sand wusste Heimatforscher Ludwig Leisentritt in seiner Festrede zu berichten. Eine Anekdote erzählte davon, dass Zeiler Burschen, die in Sand auf Brautschau gehen wollten, erstens Brückenzoll berappen mussten. Und sie riskierten eine Tracht Prügel von den Sandern, die es gar nicht gerne sahen, wenn Zeiler ihre Mädchen poussierten.

    Gemeinsam feierten die Gäste, bewirtet von der Zeiler Feuerwehr. Für die musikalische Umrahmung sorgte das „Scharfe Blech“ aus Sand.

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