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Horhausen: Buchvorstellung der "Chronik von Horhausen": 12.000 Jahre menschliche Spuren im Zeitraffer

Horhausen

Buchvorstellung der "Chronik von Horhausen": 12.000 Jahre menschliche Spuren im Zeitraffer

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    Heimatforscher Mario Dorsch in seinem Element bei der Buchvorstellung der "Chronik von Horhausen".
    Heimatforscher Mario Dorsch in seinem Element bei der Buchvorstellung der "Chronik von Horhausen". Foto: Wolfgang Aull

    60 Horhäuserinnen und Horhäuser sowie 60 Gäste aus der Region, schätzt Gemeinderat Karl Matzke, folgten der Einladung zu der Veranstaltung "12.000 Jahre Horhausen". Mario Dorsch hielt mit einem Lichtbildervortrag zur Vorstellung seines Buches "Chronik von Horhausen" die Zuschauerinnen und Zuschauer über drei Stunden hinweg fest in seinem Bann.

    Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) eröffnete den Abend, sichtlich stolz, dass ausgerechnet er das Gemeindeoberhaupt in diesem bedeutenden Jahr sein darf. Er freue sich über das großartige und abwechslungsreiche Festprogramm und im Speziellen auf den heutigen Vortrag. Thomas Schindler, Vorsitzender des Historischen Vereins Landkreis Haßberge e.V., äußerte sich voller Respekt über das Vereinsmitglied Dorsch, der so viel Licht in die Geschichte Horhausens gebracht habe.

    Besucher konnten alte Scherben begutachten

    Als Dritter im Bunde ergriff danach Mario Dorsch das Wort. Besucherinnen und Besucher der Buchvorstellung waren von den alten Scherben, die Dorsch gefunden hat, fasziniert. "Jeder, der möchte, darf sie einmal in seine Hände nehmen", bot er mit Blick auf seine Schätze in die Runde an. Sein größter Helfer beim Auffinden von Abfallgruben sei der Dachs gewesen, erklärte Dorsch: "Beim Höhlenbau scharrte er sie ans Tageslicht."

    12.000 Jahre im Zeitraffer: voller Interesse lauschten die Besucherinnen und Besucher.
    12.000 Jahre im Zeitraffer: voller Interesse lauschten die Besucherinnen und Besucher. Foto: Wolfgang Aull

    Schöne, aber auch schlimme Zeiten haben die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner Horhausens hinter sich. Nöte, die sie während des Dreißigjährigen Krieges durchleben mussten, lösten bei den Anwesenden Entsetzen aus: "einem zerhieben sie den Kopf so, dass fünf Stücke aus der Hirnschale sprangen. Für das Jahr 1637 sei überliefert, dass im Gebiet des Steigerwaldes durch eine Horde von 300 Manns-und Weibspersonen in nur einem Monat 40 Menschen getötet und verzehrt wurden."

    Die Dorfgemeinschaft hielt zusammen

    In Horhausen versteht man das Feiern, erklärte Dorsch, schon seit Jahrhunderten. So beteiligte sich am Bachreinigen die ganze Dorfgemeinschaft, "danach war ein gemeinsames Mahl auf Kosten der Gemeindekasse üblich". Doch es wurden, erzählt er von einer überlieferten Schrift, auch Festlichkeiten vereitelt: "der Gemeinderat bestimmt, wer heiratet und wer nicht."

    Bühne frei für Eugenie Eberhard. Noch heute zählt die Lehrerin zu den Ikonen des Ortes.
    Bühne frei für Eugenie Eberhard. Noch heute zählt die Lehrerin zu den Ikonen des Ortes. Foto: Wolfgang Aull

    Gemurmel kehrte im Saal erst nach 2,5 Stunden konzentrierter Stille ein: da erschien auf der Leinwand ein Bild von Eugenie Eberhard, die in Horhausen von 1921 bis 1957 Lehrerin war. Bei so manchen im Raum kehrte die Erinnerung an die eigene Schulzeit zurück.

    Dorsch gelang es an diesem Abend, älteste Geschichte und bedeutsame Ereignisse fließend über die jüngere Vergangenheit in die Gegenwart münden zu lassen. Und die letzten, aktuellsten Bilder, die über die Leinwand flimmerten, gaben genug Stoff her, dass sich bei den Anwesenden noch lange nach Vortragsende unterhielten und Erinnerungen austauschen. 

    Am Samstag, 18. März 2023, 19.30 Uhr, folgt die zweite offizielle Veranstaltung im Jubiläumsjahr: Wirtshaussingen, ein "Heimatabend, Musizieren, Singen und Erzählungen" in der "Alten Schule" in Horhausen.

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