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FRIESENHAUSEN: Bürgerversammlung: Erste Ideen für Dorfgemeinschaftshaus

FRIESENHAUSEN

Bürgerversammlung: Erste Ideen für Dorfgemeinschaftshaus

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    Architektin Christiane Wichmann (rechts) diskutierte während einer Teilbürgerversammlung mit den Einwohnern von Rottenstein die Gestaltung des Dorfgemeinschaftshauses.
    Architektin Christiane Wichmann (rechts) diskutierte während einer Teilbürgerversammlung mit den Einwohnern von Rottenstein die Gestaltung des Dorfgemeinschaftshauses. Foto: Foto: Gudrun Klopf

    Bis Ideen in einer Gemeinschaft in umsetzbare Formen gebracht sind, braucht es Durchhaltevermögen, Diskussionsfreude und Kompromissbereitschaft. Dies gilt auch für Dorferneuerungsverfahren, wie sich auf der Teilbürgerversammlung des Aidhäuser Ortsteils Rottenstein zeigte. Nimmt man die überaus rege Beteiligung als Maßstab für das Interesse der Bewohner an der Weiterentwicklung ihres Heimatdorfes, dann können die Rottensteiner durchaus zuversichtlich in die Zukunft blicken.

    Christiane Wichmann und Jochaim Perleth vom Architekturbüro Perleth in Schweinfurt stellten erste Vorplanungen für das gewünschte Dorfgemeinschaftshaus in Rottenstein vor.

    Für den im Naturpark Haßberge gelegenen Ort dränge sich der Baustoff Holz geradezu auf, sagte Architektin Wichmann. Das zur Verfügung stehende Grundstück sei zwar ein guter Ort für das geplante Objekt, habe allerdings auch seine Tücken. Weite Erschließungswege, Hanglage, schmale Fläche. An Hand von drei Varianten versuchten die Architekten gemeinsam mit den Einwohnern, die Anforderungen an das Haus zu klären und auf Machbarkeit zu prüfen. Bei einer Breite von etwa acht Metern und einer Länge von 15 Metern will alles ganz genau durchdacht sein, um den Platz optimal zu nutzen.

    Matratzenlager für Wanderer?

    Soll ein mögliches Obergeschoss ein Matratzenlager für Wanderer bieten, oder nur als Stauraum dienen? Soll es mit einer Innen- oder Außentreppe zugänglich sein? Für wie viele Personen muss der Saal Platz bieten? Ist der Eingang im Osten oder Norden günstiger? Wie viele Toiletten werden gebraucht? Engagiert und kontrovers diskutierten die Rottensteiner fast drei Stunden über die bestmögliche Gestaltung ihres künftigen Gemeinschaftshauses.

    Wichtig war ihnen vor allem, dass ein Saal Platz für alle aktuell 46 Einwohner bieten müsse. Um möglichst viel Fläche für diesen Raum zu haben, sollte das Dachgeschoss über eine Außentreppe zugänglich sein und vorwiegend als Lagerfläche genutzt werden. Für ein Matratzenlager müsse man das Dachgeschoss nicht mit einer Treppe erschließen, das könne gegebenenfalls auch im Saal aufgeschlagen werden. Neben einem barrierefreien WC mit Urinal wird noch eine zusätzliche Einheit mit Toilette und Waschbecken gewünscht. Einig war man sich, dass eine einzeilige Küche ausreichend sei, da man bei diversen Festen das Essen nicht selbst zubereite. In diesem Zusammenhang stellte Wichmann klar, dass weder Kücheneinrichtung noch die übrige Innenausstattung über die Dorferneuerung gefördert werde.

    Entscheidend bei allen Überlegungen sei letztlich die Frage: „Wie viel Haus kann und will ich mir leisten“, kam die Architektin zum finanziellen Teil.

    Das Budget sei laut Vertrag mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) auf 297 500 Euro brutto festgelegt. Pro Kubikmeter gehe man von Kosten zwischen 370 bis 600 Euro aus, erläuterte Architekt Perleth, „je nachdem, ob man mit einfachstem Standard oder luxuriös baut“. Doch selbst auf niedrigstem Niveau gebaut, käme man bei der kleinsten geplanten Variante auf Kosten von etwa 310 000 Euro. „Die Punktlandung auf das angesetzte Budget ist unrealistisch“, folgerte Architektin Wichmann. Mögliche Stellschrauben an den Kosten seien die Anzahl der Kubikmeter und die Qualität.

    Der Zuschuss vom ALE sei auf 150 000 Euro begrenzt, informierte Gerald Kolb vom ALE Würzburg. Alles, was darüber hinaus gehe, falle auf die Gemeinde zurück. „Bleiben Sie mit Ihren Ansprüchen am Boden und achten Sie darauf, was für Ihre Zwecke ausreichend ist“, riet er. Maßnahmekosten im Rahmen der Dorferneuerung werden nicht auf die Bürger umgelegt, antwortete Kolb auf Nachfrage.

    Sicherlich könne man auch mit Eigenleistungen die Kosten schmälern. Auf die Förderung habe das keinen Einfluss, sagte Bürgermeister Dieter Möhring.

    Möhring: Unterhalt bedenken

    Er forderte die Rottensteiner auf, ein Nutzungskonzept für das Gemeinschaftshaus zu erarbeiten. Das Haus müsse auch unterhalten werden, gab er zu bedenken. „Für zwei bis drei Feste im Jahr können wir nicht so viel Geld ausgeben.“ Die hohen Übernachtungszahlen im Gemeindegebiet bewiesen, dass im Tourismus hohes Potenzial liege, dass man nutzen sollte, so Möhring.

    Stefan Conrad, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Rottenstein, versicherte, dass man im Arbeitskreis Ideen zur Nutzung entwickele.

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