Für die Mitgliedsbetriebe des Gärtnerrings Haßberge scheint es zur erfreulichen Tradition zu werden, am Valentinstag in der Haßfurter Klinik aufzutauchen. Nachdem die Aktion bereits 2010 gut ankam, hatten die Gärtner und Floristen der zehn Mitgliedsbetriebe sich wiederum darauf vorbereitet.
Um mit Patienten und Krankenhauspersonal auch nette Worte austauschen zu können, wurde der Valentinstag einfach ein paar Tage vorverlegt. „Am 14. Februar könnten wir nicht so ruhig hier stehen“, erklärt lachend Hedwig Klement stellvertretend für alle, denn „dann ist in unseren Geschäften der Teufel los“. In ihrer Mitte haben die Gärtner Bianca Pencz, Auszubildende im dritten Lehrjahr in der Gärtnerei Burger in Zeil. Sie ist die Blumenfee 2011 des Gärtnerrings Haßberge und an diesem Tag die „Valentine“.
Viele bunte Frühlingsblumen werden auf den Stationen verteilt und bringen denen einen Lichtblick, die auf ihre Genesung hoffen: Patientin Clara Wirth aus Dampfach kann nicht auf den Flur hinaus gehen und nimmt erfreut in ihrem Zimmer die Valentinsblumen in Empfang. Sie weiß noch nicht, wie lange sie in der Klinik bleiben muss, und findet die gute Idee „wunderschön“.
Blumenfee Bianca hat auch einen blühenden Gruß für Renate Heinl aus Sylbach. Nach den guten Wünschen der Fee erhält die Patientin dann die gute Nachricht auf der Station: Sie „darf wahrscheinlich heim“. Verständlich, dass sie sich darüber freut, obwohl sie sich „gut aufgehoben fühlt in der Klinik“.
Der jüngste „Gast“ im Krankenhaus der Kreisstadt ist an diesem Tag Paul, noch nicht einmal 24 Stunden alt. „Er sollte eigentlich Valentin heißen“, verrät Mama Ruth Schüßler den vom Vater bevorzugten Vornamen, „weil der errechnete Entbindungstermin der 12. Februar war“. Da Paul aber schon einige Tage früher ins Leben wollte, konnte die Mama ihren Wunschnamen durchsetzen.
Paul statt Valentin
Die gelernte Buchhalterin aus Walchenfeld schaut ihren jüngsten Spross glücklich an. Er ist nun der kleine Bruder der fünfjährigen Anna und der dreijährigen Lisa sowie der „Stammhalter“ für Papa Volker Schüßler. „Die großen Schwestern haben Paul noch gar nicht gesehen“, sagt Frau Schüßler und wartet, dass es 16 Uhr werden möge, denn dann erwartet sie den „Rest der Familie“. Alle drei Kinder der Schüßlers erblickten in der Haßfurter Klinik das Licht der unterfränkischen Welt.
Damit in der Klinik alles gut läuft, sind viele „gute Geister“ in weißen Kitteln Tag und Nacht bereit und aktiv. Die Gärtner denken auch an sie: Christina Seufert ist Schwester in der Chirurgie. Sie nimmt lachend eine Tulpe als Dank für ihre Arbeit entgegen, freut sich aber besonders für die Patienten, die nur selten Besuch erhalten und für die so ein Frühlingsblümchen wie ein lang ersehnter Sonnenstrahl sein könne.
„Positive Wirkung“
Auch Susanne Magnes, die Leiterin des Patientenmanagements der Haßbergkliniken, hebt die positive Wirkung der blumigen Abwechslung im Krankenhausalltag hervor.
Nicht vergessen werden zwei langjährig Angestellte, die alle Haßbergler kennen, die schon einmal in der Klinik behandelt wurden. Verwaltungsangestellter Alexander Diem aus Wonfurt arbeitet seit 1992 hier und verrichtet seinen Dienst meistens in der Patientenaufnahme. Fast genauso lange ist der Pförtner Burkhard Schäfer aus Kerbfeld an seinem Arbeitsplatz. Beide freuen sich, dass an sie gedacht wird, und nehmen lachend die Blumen entgegen. „Schön, wenn eine kleine Geste so viel Freude bringt“, stellen die Männer fest.