„Danke für diese 20 Jahre. Danke für eine gute Zeit. Danke, das ist die beste Hilfe für uns weit und breit“, mit diesem Refrain im Schlusslied feierte die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Landkreis Haßberge – kurz KOS genannt – beim großen Finale der Benefizgala am Samstag ihr 20-jähriges Bestehen.
Gut drei Stunden lang hatte es zuvor ein buntes Feuerwerk aus Tanz, Theater, Gesang, Sport, Witz und Akrobatik in der gefüllten Haßfurter Stadthalle gegeben. Die Regie der Bühnenshow übernahm Nina Lorenz, die Moderation leitete Andrea Tiessen-Lehmann (beide von der Theaterwerkstatt Haßfurt). Neben der KOS-Leiterin Monika Strätz-Stopfer waren zahlreiche Ehrengäste gekommen, darunter Bürgermeister Günther Werner, Landrat Wilhelm Schneider, Dr. Jürgen Reimann (Leiter des Gesundheitsamtes), Theresa Keidel (Leiterin der Selbsthilfe Koordination Bayern) und die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar. Auf der Bühne standen der Chor der Selbsthilfegruppen, die Nia-Tanzgruppe, der Geschichtenerzähler Edgar Schuck aus der Gruppe Schwerhörige Schweinfurt/Haßfurt, die Sambagruppe „Batería Caliente“ oder die „Mainperlen“. Die Tanzschule On-Point erfreute mit Vorführungen, Monika Strätz-Stopfer beleuchtete mit einem Rückblick in Bildern die Geschichte der KOS. Die Orientalische Tanzgruppe Amara der VHS Haßfurt erfreute mit Darbietungen ebenso die Interessengemeinschaft Niere Schweinfurt/Haßberge mit einem Sketch und der Radfahrverein Adler aus Sand mit Akrobatik auf dem Rad.
Neben der Bühnenshow gab es die Ausstellung „Gemeinsam neue Wege gehen“ mit zahlreichen künstlerischen Gemälden, Skulpturen und Objekten aus der Selbsthilfegruppenarbeit. Die Akteure traten unentgeltlich auf, der Reinerlös kommt ausschließlich der Selbsthilfearbeit zugute.
Seit 1996 ist die am Landratsamt angesiedelte KOS die erste Anlaufstelle für Betroffene und ihre Angehörigen, wenn sie Hilfe und Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe suchen. Für Kreisstadtbürgermeister Günther Werner sind „Selbsthilfegruppen kein Ersatz für gesellschaftliches und staatliches Handeln. Sie konkurrieren nicht mit professioneller Hilfe, sondern unterstützen diese. Selbsthilfe deckt die Felder und Bereiche ab, die sonst zu kurz kommen würden. Die wenigen Worte 'Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen' aus dem Lied von Xavier Naidoo bringen laut Werner 'den Selbsthilfegedanken wunderbar auf den Punkt' und könnte als Motto unserer heutigen Veranstaltung dienen“.
Nicht nur für Landrat Wilhelm Schneider ist die Selbsthilfe-Kontaktstelle ein wichtiger Bestandteil in der Gesellschaft, „um Brücken zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, dem Gesundheitswesen und der Verwaltung zu bauen. Die Selbsthilfegruppen leisten für unsere Gesellschaft eine wertvolle und unverzichtbare Arbeit.“