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HOFHEIM: Dankeskarten aus dem Königshaus

HOFHEIM

Dankeskarten aus dem Königshaus

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    Königliche Post: Lieselotte Bauer schickt Glückwunschkarten an Adelige in ganz Europa – und bekam auch Post zurück.
    Königliche Post: Lieselotte Bauer schickt Glückwunschkarten an Adelige in ganz Europa – und bekam auch Post zurück. Foto: Foto: Alois Wohlfahrt

    Lieselotte Bauer überlegt kurz, lächelt und ist sich dann sicher: „Am liebsten sind mir eigentlich die Schweden“. Seit mehr als einem Dreivierteljahrhundert verfolgt die Hofheimerin das Geschehen an den Adelshäusern in Europa. So richtig ans Herz gewachsen sind ihr dabei die Nordlichter und von denen eben besonders die Schweden.

    Das ist auch kein Wunder. Vor ihr auf dem Tisch liegen Karten mit schönen Wappen und Absender mit ellenlangen Titeln. Eine zeigt ein glückliches Hochzeitspaar: König Carl Gustav von Schweden und seine Frau Silvia. Es ist eine Dankeskarte, adressiert an Lieselotte Bauer. Und darin heißt es: „Für alle erwiesene Freundlichkeit anlässlich unserer Vermählung möchten wir unseren tief empfundenen und herzlichen Dank zum Ausdruck bringen.“ Unterschrieben ist die Dankkarte aus dem Jahr 1976 vom Hochzeitspaar.

    Wie kommt es, dass nicht nur die Dankkarte aus dem schwedischen Königshaus vor Lieselotte Bauer auf dem Küchentisch liegt, sondern etwa auch ein Dankschreiben der norwegischen Monarchen, die sich für die Glückwünsche anlässlich der Geburt ihres Sohnes und Kronprinzen Haakon bedanken, auf feinstem Büttenpapier geschrieben? Der Grund dafür liegt nur ein paar Zentimeter daneben. Eine nagelneue Glückwunschkarte. „Herzlichen Glückwunsch zur Vermählung“ steht darauf. Sie wird in wenigen Tagen auf die Reise geschickt: „Zur Hochzeit von Kronprinzessin Victoria von Schweden“, sagt die 84-jährige Hofheimerin schmunzelnd.

    Seit Jahrzehnten schickt sie Karten durch Europa. Wenn sie eine Hochzeit in einem Adelshaus berührt, sendet sie dem Hochzeitspaar auch eine Glückwunschkarte. Dem schwedischen Königspaar ebenso wie seinerzeit dem englischen Thronfolger Prinz Charles und seiner Frau Diana. Doch anders als aus Schweden hat sie aus England keine Antwort bekommen. Und auch nicht aus den Niederlanden, an die sie ebenfalls eine Karte adressiert hatte. „Die sind anscheinend zu vornehm“, sagt Lieselotte Bauer und lacht.

    Ihre Begeisterung für Königshäuser wurde bereits in ihrer Jugend geweckt. In Darmstadt geboren, begegneten ihr die Kinder des dort residierenden Großherzogs auf Schritt und Tritt. „Wir haben miteinander gespielt“, die ganze Familie des Großherzogs habe sie gut gekannt. Und bestürzt war sie – wie die ganze Stadt – als der Sohn des Großherzogs mit seiner Familie durch einen Flugzeugabsturz ums Leben kam. Noch heute erinnert sie sich genau an den Trauerzug mit den Särgen der Familie durch die Stadt.

    Auch als sie der Weg vor rund einem Vierteljahrhundert in die Heimatstadt ihres Mannes, nach Hofheim, führte, blieb und bleibt sie dem Geschehen in Darmstadt verbunden. Denn die Stadt hatte viele Verbindungen zum europäischen Hochadel, zum englischen Königshaus genauso wie an den Hof des Zaren von Russland.

    Jetzt verfolgt sie das adelige Geschehen über die Zeitung und das Fernsehen. Und sie freut sich auf die Hochzeit von Schwedens Kronprinzessin Victoria mit Daniel Westling. Vor allem „weil sie einen Bürgerlichen heiratet“, sagt sie schmunzelnd. Und sie schimpft, wenn sie daran denkt, dass die Verbindung von Victorias Schwester Madeleine in die Brüche gegangen ist. „Das ist doch so a nett Mädsche“, sagt Lieselotte Bauer im besten Darmstädterisch.

    Und was schreibt sie in die Glückwunschkarte an Victoria Ingrid Alice Désirée Kronprinzessin von Schweden und Herzogin von Västergötland, wie der vollständige Name der Königstochter lautet: „Dass ich ihr Glück, Gesundheit und alles Gute wünsche“. Und sie würde auch gerne eine weitere Karte an Victoria schreiben, sagt sie. „Wenn sich Nachwuchs bei den beiden eingestellt hat.“

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