Die nach Aussage von Bürgermeister Günther Werner „teuerste Baustelle“ der Stadt Haßfurt an der Wässernach in Wülflingen besichtigte der Bau- und Umweltausschusses am Dienstag vor seiner Sitzung im Rathaus. Denn der Ausbau und die Renaturierung der Wässernach im Rahmen der Dorferneuerung kosten rund zwei Millionen Euro, abzüglich der Förderung in Höhe von 750 000 Euro.
Derzeit sind noch die Arbeiten für die Pfahlgründungen im Gange. „Ein Bohrgerät der Firma Bauhelf Spezialtiefbau aus Schrobenhausen führt derzeit vier bis sechs Meter tiefe Bohrungen an den Seiten des Bachbetts aus. Diese mit Stahlgittern bewehrten Bohrungen werden mit Beton aufgefüllt, in die 3,60 Meter lange Stahlträger eingesetzt werden“, erklärte Bauleiter Manfred Göpfert von der Firma Glöckle aus Schweinfurt.
Sowohl im ersten Bauabschnitt, der heuer größtenteils beendet werden soll, als auch im zweiten Bauabschnitt im kommenden Jahr werden jeweils 100 solcher Bohrpfähle rechts und links des Baches gesetzt. „Diese Stahlträger nehmen dann die Stahlbetonwände auf, mit denen das Bachbett gefasst wird, und stabilisieren gleichzeitig auch die daneben liegenden Straßen.“
Wie Perry Alka vom gleichnamigen Ingenieurbüro mitteilte, sind diese Arbeiten aus statischen Gründen notwendig. Bisher hätten nicht nur die Mauern zu beiden Seiten des Bachs, sondern auch die Betonsohle die Lasten aufgenommen. Doch die Wände seien nicht mehr stabil und im Rahmen des ökologischen Ausbaus der Wässernach werde die Betonsohle entfernt, so dass die Straßen und auch die anliegenden Gebäude anders abgesichert werden müssten. Die Stahlbetonwände enthielten eine Verkleidung aus Beton in Natursteinoptik, die frost- und tausalzbeständig sei. Doch die Wässernach werde nicht auf der gesamten Länge mit Stahlbetonwänden mit Natursteinoptik gefasst; an bestimmten Stellen werden die Ufer auch angeböscht und mit Muschelkalksteinen verschönert und direkte Zugänge zum Wasser angelegt. Göpfert berichtete auch, dass noch in diesem Jahr die Gas- und Wasserleitungen verlegt werden würden.
Im Rathaus erteilten die Stadträte dann ihre Zustimmung zum Bauantrag der ENI Deutschland GmbH über den Neubau einer Agip-Tankstelle mit Waschhalle sowie das Anbringen und die Errichtung von Werbeanlagen im Gewerbepark an der B26 in Haßfurt. Zwar bemängelte Jürgen Kehrlein, dass sich die 20 Meter breite Zu- und Ausfahrt zu nahe der Ampelanlage befindet.
Doch Robert Barth, Leiter der Bauverwaltung, gab an, dass der Bauherr nicht zu bewegen war, die Einfahrt weiter nach oben zu verlegen. Die verkehrstechnischen, immissionsschutzrechtlichen und wasserschutzrechtlichen Belange würden aber noch durch das Landratsamt geprüft.