„Bei 90 bis 95 Ferientagen in Bayern und 24 bis 30 Urlaubstagen für uns berufstätige Mütter“, sagt Sabine Ullrich, die einen Sohn hat und in Haßfurt arbeitet, „kann die Betreuung der Kinder in den Ferien zum Problem werden“. Dank eines Angebotes ihres Arbeitgebers, das sowohl zeitliche als auch finanzielle Unterstützung einschließe, könne sie Ferientage außerhalb ihres Familienurlaubs problemlos überbrücken.
Sabine Ullrich ist bei Uponor angestellt. In diesen Tagen sind die großen Sommerferien schon in Sichtweite, viele Schulkinder sehnen sich danach. Für berufstätige Eltern könne es leicht zum Alptraum werden, wenn die Frage ansteht, wie die Kleinen betreut werden sollen.
Familie Ullrich und andere Eltern können den Ferien gelassen entgegensehen, denn ihr Arbeitgeber verschließt sich der Problematik nicht. Uponor hat einen Weg gesucht, um in beiderseitigem Interesse Lösungen zu finden. In der Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus (MGH) sei ein Weg gefunden worden, „familienorientierte Personalpolitik“ in der Praxis zu betreiben.
„Die Betreuungsmöglichkeiten in der näheren Umgebung der Wohnung oder des Unternehmens entsprechen nicht immer dem Bedarf der Eltern“, konstatiert Personalleiter Martin Thürmer. Öffnungszeiten seien entweder zu kurz oder zu wenig flexibel. „Gerade in den Ferienzeiten haben berufstätige Eltern keine Betreuungsangebote für Kinder unter fünf Jahren“, weiß auch Heidi Hau, Assistentin im Personalmanagement bei Uponor.
Kooperation seit vier Jahren
So sei die Idee entstanden, mit dem MGH zu kooperieren, so Thürmer. Er ist selbst Vater dreier Kinder. „Das MGH hat die Expertise und die Räumlichkeiten“, stellt der Personalverantwortliche fest, und nichts liege näher, als diese Ressourcen zu nutzen. Seit vier Jahren arbeite das Unternehmen diesbezüglich mit dem MGH zusammen.
„Anfangs beschränkten sich die Angebote auf die Sommerferien“, erklärt Thürmer. Weil das gut funktionierte, würden die Kooperationspartner nun in allen Ferien Kinderbetreuung anbieten, eingeschlossen die Zeiten, in denen in der Kommune nichts läuft. Die Programme würden vom Team des MGH thematisch ausgearbeitet. „Wir bieten individuelle Lösungen, die zum Teil mit Tagesmüttern oder zertifizierten Babysittern realisiert werden“, legt MGH-Chefin Gudrun Greger dar. Immer sind ausgebildete Kräfte im Einsatz“, betont sie.
„Dass die Mütter und Väter während der Ferien ebenso entspannt an ihre Arbeiten gehen können wie zu anderen Zeiten, in denen sie die Kleinen gut betreut wissen, das nutzt auch der Firma“, sagt Personalchef Thürmer. „Wir ermitteln jedes Jahr den Bedarf, stellen dann im Zusammenwirken mit den Verantwortlichen des MGH die individuelle Ferienbetreuung der Kinder mittels Ferienprogramm sicher und übernehmen bis auf spezielle Kurse, wie etwa die Jugendkunstschule, die Kosten.“
Kurzfristige Betreuung
Besonders dankbar sei man im Management, dass für die Kinder ausländischer Fachkräfte bei Bedarf kurzfristig eine Betreuung durch das MGH organisiert werde. „Flexibilität kostet Geld“, meint Thürmer, „und das Team des MGH ist sehr flexibel“. Man wisse das zu schätzen. Gudrun Greger ergänzt: „Es passt einfach alles, dank des unkomplizierten Wirkens.“ Personalassistentin Heidi Hau bestätigt aus ihrer Perspektive: “Wenn wir ein Problem haben, genügt ein Anruf im MGH, und das Problem ist vom Tisch.“
Eltern bestätigen, dass die Kinderbetreuung gern angenommen wird. Sabine Ullrich ist 30 Stunden pro Woche im Unternehmen tätig. Ihr zehnjähriger Sohn besucht die vierte Klasse der Grundschule Zeil-Sand und hat dieses Jahr zum zweiten Mal jeweils in den Oster-, Pfingst-, Sommer- und Herbstferien am Ferienprogramm teilgenommen. „Ein dickes Lob gebührt dem MGH“, fasst sie zusammen. Alle Projekte hätten ihrem Sohn sehr gut gefallen, ob die Kinder „auf den Spuren der Stadt Haßfurt“ unterwegs waren oder ein Besuch bei der Polizei anstand.
Für Dietmar Hennig, der in Vollzeit, teilweise mit Auslandsreisen, als technischer Kundenbetreuer tätig ist, zählt, dass er seiner Arbeit ungehindert nachgehen kann. „Ich weiß, dass die Kinder gut aufgehoben sind, und dank Uponor entstehen keine Mehrkosten für mich.“
Keine Verwandten vor Ort
Familie Hennig hat achtjährige Zwillinge. In den letzten drei Jahren habe die Familie das Ferienangebot drei- bis viermal genutzt. „Ohne diese Variante müsste ich Urlaub nehmen oder die Kinder müssten zu Hause bleiben, da wir keine Verwandten in der Nähe haben“, meint er und setzt lachend hinzu: „Das wäre langweilig für die Kinder und stressig für meine Frau.“ Den Stress hätten nun die Betreuer, deshalb spricht er „vielen Dank an Frau Greger und Frau Geruschke und ihr Team vom MGH und ein großes Lob an Uponor für Familienfreundlichkeit“ aus.
Luisa Martins ist an zwei Tagen pro Woche als kaufmännische Angestellte im Unternehmen. Ihre zehn und sieben Jahre alten Söhne besuchen die vierte und die zweite Klasse und sind seit Beginn der Kooperation Teilnehmer des Ferienprogramms. Den Vorteil, Fehlzeiten in der Firma vermeiden zu können, die Kinder gut versorgt zu wissen, „auch essenstechnisch“, schätzt sie besonders. Anderenfalls wäre „kompliziertes Umdisponieren“ erforderlich, etwa mit „Urlaub oder Gleitzeit, da Großeltern aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr einspringen können“. Dass die Kinder beim Einkaufen und Zubereiten des Mittagessens helfen durften, habe ihren Jungs besonders gefallen. Sie selbst freue sich über die thematische Gestaltung in guter Abwägung zwischen Wissenswertem, Bewegung in der Natur und Spiel.
Eine der jüngsten Teilnehmerinnen im MGH ist die fast fünf Jahre alte Marlene. Am Tag des Fototermins besucht sie ihre Mutter Monika Pfeuffer am Arbeitsplatz. Die Kleine vertritt sozusagen die jüngste Uponor-Generation. „Ferienprogramm im MGH ist toll“, sagt sie voller Überzeugung.