Die Hochzeitsgesellschaft steht vor dem Rathaus. Mittendrin Hubert Eiring, um den Hals baumelt die Bürgermeisterkette. Er begrüßt, schüttelt Hände, umarmt. Gleich vermählt er das letzte Mal ein junges Paar, das er zudem persönlich kennt. "Wo ist die Braut?", fragt einer. Die ist bereits im Trausaal, wo eine schöne Kerze auf dem Tisch brennt. So zwanzig Leute tummeln sich dort. Die meisten stehen noch, manche sitzen schon. "Wo sind die Ringe?", fragt der Bürgermeister. "Oh, die hab ich noch draußen im Auto", antwortet Bräutigam Bernhard Schmitt, läuft raus und sitzt kurz danach neben seiner Braut Silvia Wagner vor dem Trautisch, rechts und links von ihnen haben die beiden Patenkinder Platz genommen.
Vom Gang erklingt Blasmusik. Eiring liest dann von seinem Blatt und schaut dabei die Eltern der Braut an: "Es ist mir eine besondere Ehre". Er bricht ab, kämpft mit den Tränen, ringt um Fassung, stellt die Familien des Brautpaars vor und erinnert daran, wie das Paar sich kennengelernt hat, während es blitzt, denn einige Fotografen sind natürlich auch dabei.
Es geschah bei einer Musikprobe der Blaskapelle "Böhmisches Fieber". Die beiden jungen Musiker saßen sich im Kreis gegenüber, schauten sich an und es funkte bei der Schmetterlingspolka. "So ein Mann, so ein Mann", singt Eiring im Trausaal, was der Braut damals im Kopf herumging und erzählt weiter. Die Hochzeits-Entscheidung fiel im Wohnzimmer des Bürgermeisters. Der Bräutigam fragte, ob die Hochzeit am Rosenmontag möglich sei und der Bürgermeister sagte nicht nur ja, sondern forderte die heutige Braut gleich auf: "Du musst ihm jetzt ein Busserl geben und ja sagen". Schmunzeln im Saal. Eiring geht raus auf den Gang zur Blaskapelle St. Johannes. Klarinettenmusik und seine schöne Singstimme ertönen.
Eiring macht dann deutlich, dass die Liebe entschieden hat. "Liebe ist das Einzige, was wächst, wenn wir sie verschwenden", so der Bürgermeister. Der findet auch ernste Worte, denn in der Ehe gebe es auch trübe Zeiten. Eiring hebt die Versöhnung hervor. "Habt Vertrauen zueinander. Es reicht oft, wenn man zu dem andern einfach rüberlangt und der Partner versteht", spricht er zu dem Paar, das vor ihm sitzt, und verrät dann noch einen persönlichen Herzenswunsch: "Ich hoffe und wünsche, dass Euch der Herrgott ein Kind nicht verwehrt". Er schaut dabei zu den Eltern des Brautpaars. Taschentücher werden gezückt.
Dann wird's ernst. Das Paar steht auf, tauscht die Ringe, küsst sich und ein paar Unterschriften fehlen noch. "Jetzt ist's vorbei, wenn ich unterschreibe, dann ist alles in Ordnung", freut sich der Bürgermeister, gibt sein Autogramm, gratuliert, überreicht ein Stammbuch und drückt das Paar, um wieder zu seiner Lieblingsbeschäftigung zu kommen.
"Ein schöner Tag", singt er draußen im Flur zu den schönen Klängen der Holzbläser, kommt in den Saal zurück, um kurz danach gleich wieder zu singen. "Lieber Ernst, komm nur noch ein Lied, ich bleib gleich drinnen, weil es so schön ist", ruft er vorher raus zur Blaskapelle und erhebt erneut seine Stimme. Diesmal im Saal.
Dann ist seine letzte Trauung vorbei. Applaus. Viele umarmen das Brautpaar. Vor allem die Mütter weinen, während die Kameras klicken und blitzen. Draußen ertönt derweil eine Trommel und kurz darauf kräftige Blasmusik. Gläser klirren, Stimmung kommt auf. Jetzt wird gefeiert. Und mittendrin Bürgermeister Hubert Eiring - zum Ende seiner allerletzten offiziellen Handlung.