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Haßfurt: Warum die Fichte im Haßfurter Wald bald Geschichte ist

Haßfurt

Warum die Fichte im Haßfurter Wald bald Geschichte ist

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    Forstdirektor Hans Stark (links) führte die Mitglieder des Stadtrates durch den Stadtwald Eichenbühl.
    Forstdirektor Hans Stark (links) führte die Mitglieder des Stadtrates durch den Stadtwald Eichenbühl. Foto: Christian Licha

    Ein Drittel des Fichtenbestandes im Haßfurter Stadtwald musste in den vergangenen vier Jahren gefällt werden, weil Dürreschäden und Borkenkäferbefall den Bäumen zu schaffen machten. Das erklärte Forstdirektor Hans Stark vom Universitätsforstamt Sailershausen, der zusammen mit Revierleiter Björn Lieblein den Haßfurter Stadträten bei einem Waldbegang im Eichenbühl die Auswirkungen vor Ort zeigte.

    Der Stadtwald Eichenbühl liegt nördlich des Thereser Ortsteils Buch. Teilweise ragt dieser sogar in den Landkreis Schweinfurt hinein. Der Eichenbühl ist der größte zusammenhängende Teil des städtischen Waldbesitzes, gefolgt vom Stadtwald Seidenhausen bei Hofstetten und vom Stadtwald Uchenhofen.

    Seit der letzten Waldexkursion im Eichenbühl im Jahr 2014 habe sich viel getan, sagte Bürgermeister Günther Werner. So erhielt die Stadt Haßfurt 2015 den Bayerischen Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung. Der dritte Dürresommer in Folge habe aber seine Spuren hinterlassen. Die Fichte verschwinde auf der Fläche, aber auch andere Baumarten hätten inzwischen massive Probleme.

    Den Akteuren bei Aufarbeitung, Vermarktung und Wiederaufforstung dankte der Bürgermeister für ein vorbildliches Miteinander. Dazu zählen Forstoberrat Jürgen Hahn und Forstamtsrat Roland Henfling vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt genauso wie Geschäftsführerin Birgitt Ulrich von der Forstbetriebsgemeinschaft Haßberge und deren Mitarbeiter, für die die Vermarktung des Holzes in diesen unruhigen Zeiten eine Herausforderung ist.

    Auch die Jägerschaft steht vor gewaltigen Aufgaben. Die afrikanische Schweinepest kommt immer näher. Außerdem muss der Rehwildbestand so gestaltet werden, dass der natürliche Aufwuchs mit standortgerechten Baumarten funktioniert und junge Bäume eine Chance erhalten, aber gleichzeitig das Reh als eine von zahllosen Arten im Stadtwald ausreichend Lebensraum erhält. Dafür sprach Werner den vier "Eichenbühl-Jägern" Toni Schenk, Uwe Koslowski, Steffen Vogel und Tim Biella seinen Dank aus.

    Diplom-Biologe Dietmar Will von der Stadtverwaltung stellte heraus, dass der Eichenbühl ein ganz besonderer Lebenraum für zahlreiche Tierarten sei. So sei neben einem Paar Uhus auch der Schwarzstorch dort zu finden.

    Forstdirektor Hans Stark zeigte den Stadträten neben Stellen, an denen eingeschlagen werden musste, auch eine knapp 200 Jahre alte Rotbuche, an der sich die Rinde abschält. Für ein Sägewerk ungeeignet und für Brennholz zu schade, wurde der Baum unter Vertragsnaturschutz genommen. 195 Euro einmalig bekommt der Besitzer, also die Stadt Haßfurt, für solch einen Biotopbaum, wenn dieser die nächsten zwölf Jahre nicht gefällt wird. "Das ist sozusagen sozialer Wohnungsbau für Spechte", sagte Forstoberrat Jürgen Hahn, der den Wert des Baumes für die Tierwelt hervorhob.

    Hier mussten vor kurzem Fichten mit Dürreschäden und Borkenkäferbefall gefällt werden.
    Hier mussten vor kurzem Fichten mit Dürreschäden und Borkenkäferbefall gefällt werden. Foto: Christian Licha
    Dieser Biotopbaum ist nicht mehr verwertbar, bietet aber Spechten und vielen anderen Waldtieren einen natürlichen Lebensraum.
    Dieser Biotopbaum ist nicht mehr verwertbar, bietet aber Spechten und vielen anderen Waldtieren einen natürlichen Lebensraum. Foto: Christian Licha
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