(gi) Beim nächsten „Kulturcafé“ des Landkreises Haßberge geht es um die altehrwürdige Bettenburg bei Hofheim-Manau, einem früheren Familiensitz der Truchsesse von Wetzhausen. Referent am Donnerstag, 23. September, ab 18 Uhr im Rittersaal des Schlosses Bettenburg ist Kreisheimatpfleger Eberhard Lorenz. Landrat Rudolf Handwerker lädt alle Interessierten zu diesem heimatgeschichtlich interessanten Abend ein.
Die Bettenburg bei Hofheim wurde erstmals 1231 urkundlich erwähnt. Im Bauernkrieg 1525 wurde sie zerstört und unter dem Ritter Balthasar Truchseß wieder aufgebaut. Das Hauptgebäude ist in seiner ursprünglichen Gestalt bis heute erhalten, die alten Wehrbauten rings um den Burghof mussten späteren Wohn- und Wirtschaftsgebäuden weichen.
Unter dem Burgherrn Freiherr Christian Truchseß von Wetzhausen zu Bettenburg (1755 bis 1826) wurde dieser Ort zu einem Zentrum für Dichter, Künstler und Intellektuelle, die er zu der berühmten Bettenburger Tafelrunde einlud. Bekannte Namen tauchen hier auf: Friedrich Rückert (1788 - 1866) weilte zu Beginn seiner Dichterlaufbahn häufig auf der Bettenburg und der Maler Johann Adam Philipp Stößel aus Schweinfurt stattete die Räume mit Malereien aus (leider nicht erhalten), um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen. Den zur Bettenburg gehörenden bedeutenden Landschaftspark mit künstlichen Ruinen und Denkmälern ließ der Freiherr ab 1789 anlegen.
Nach dem Tod von Christian Truchseß fiel das Schloss 1826 zurück an die Bundorfer Linie der Truchseß, die es bis 1940 bewohnte. Danach wurde es als Landschulheim, Kinderlandverschickungsheim, Altersheim, Hotel und Drogen-Rehabilitationszentrum genutzt. Seit 2010 ist die Bettenburg wieder vermietet und es befindet sich dort ein Seminarzentrum.
An diesem Abend wird man vom Referenten Eberhard Lorenz, der seit 1991 Kreisheimatpfleger der Region Hofheim im Landkreis Haßberge ist, einiges erfahren über die Geschichte der Bettenburg und über die wohl bedeutendste Epoche innerhalb dieser Geschichte, die Zeit unter Freiherr Christian Truchseß.
Die Gäste werden gebeten, vor der Schranke zur Allee auf dem Parkplatz zu parken, eine Zufahrt in den Burghof ist nicht möglich. Dem Kulturcafe ist auch dieses Mal eine Besichtigung vorgeschaltet: Treffpunkt hierzu ist um 16.30 vor dem Haupteingang im Innenhof. Ab 17.15 besteht die Möglichkeit, im Erdgeschoss einen Imbiss zu sich zu nehmen (gegen einen Unkostenbeitrag).