"Schnipp, schnapp, Krawatte ab", hieß es beim Rathaussturm am Altweiberfasching im Amtszimmer von Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus. Zuvor zogen die als Hexen verkleidete Frauen in ihrem "Hexenhaus", das von einem Traktor gezogen wurde, durch Knetzgau.
Die Hexen hätten sich nach Corona schwergetan, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Letztendlich waren es 15 Frauen, darunter Inge Reugels und Ute Schuler, die als Marri I und Gustl I im Fasching fest etabliert sind, die die Tradition des Hexenfaschings nach einer zweijährigen Zwangspause aufrechterhielten.
In Knetzgau bewährt sich die Tradition des Hexenfaschings schon über drei Jahrzehnte. In der Anfangszeit waren es die Damen vom TSV, die mit einem Bollerwagen unterwegs waren. Später nannten sie sich "Dorfhexen", denn auch die Damen vom FC sollten beim närrischen Treiben nicht außen vor bleiben. Momentan sind es die Damen vom KCV (Knetzgauer Carnevals Verein), die die Tradition der Knetzgauer Hexen nicht aussterben lassen.

Im Laufe des Tages besuchte das närrische Volk örtliche Unternehmen sowie die beiden Seniorenzentren. Man sei bei den Besuchen stets gastfreundlich aufgenommen worden und auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt für einen Umzug, der um 10 Uhr in der Frühe startete. Bei den Besuchen fiel die eine oder andere Krawatte der Schere zum Opfer. So auch bei Bürgermeister Stefan Paulus. Er wurde in diesem Jahr ohne Fesseln aus dem Rathaus vom närrischen Volk begleitet und zuvor um eine Spende für "notleidende Hexen" gebeten.
Aus organisatorischen Gründen gab es in diesem Jahr keine Bewirtung am Rathausplatz. Dennoch fanden sich zahlreiche Zuschauer ein, darunter viele verkleidete Kinder, und so improvisierten die Hexen und führten ihren Tanz, der ursprünglich im Rathaus stattfinden sollte, auf dem Rathausplatz auf. Dann ging es weiter zur nächsten Station, dem in der Nähe gelegenen Seniorenzentrum St. Martha, wo die Hexen ihren Tanz ebenfalls im Freien aufführten.
