Auf Einladung des FDP-Landtagskandidaten Karl Graf von Stauffenberg und Bezirkstagskandidatin Katrin Hiernickel besuchte die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende MdB Britta Dassler das Weingut Heigel in Zeil. Eigentümer Christoph Hinderfeld führte die Delegation durch den Betrieb und erklärte die Herstellung des Zeiler Weines, ehe die Politiker in einem Pressegespräch ihre Standpunkte zu den kommenden Wahlen vorstellten.
Für Stauffenberg gibt es drei wesentliche Punkte, wofür er in München kämpfen möchte: für einen Umweltschutz, der nicht den Menschen ausschließt, gegen einen Nationalpark Steigerwald oder Rhön, denn wo der Mensch ausgesperrt ist, tue es auch der Natur und dem Wald nicht gut, und für die Förderung des ländlichen Raumes. „Es muss jeder Bürgermeister versuchen, seine Gemeinde auf einen stabilen Sockel zu stellen, damit ohne Stabilisierungshilfe ausgekommen werden kann“, sagte Stauffenberg und versprach, sich für Anreize für das Handwerk und den Mittelstand einzubringen, damit neue Arbeitsplätze geschaffen werden können und die Gemeinden Gewerbesteuereinnahmen erhielten.
Allgemein mehr staatliche Förderung wünscht sich der Landtagskandidat in allen Bereichen, vom ÖPNV über ärztliche Betreuung bis zur Schule und Kindergarten. Besonders bei der Kinderbetreuung müsse sich das Angebot nach dem Bedarf der Eltern richten. Zudem gebe es, so Stauffenberg, zahlreiche Burgen, Ruinen in seinem Stimmkreis, die für den Tourismus erschlossen werden könnten. Hiernickel stimmte voll überein und ergänzte, dass eine Tourismus-Gastronomie-Handelsschule für Unterfranken ein großer Trumpf wäre.
Der FDP-Politiker, dessen Großvater der Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg war, will gegen die Spaltung der Gesellschaft vorgehen. Gegen die linken und rechten Lager, die zum Extremismus neigen, habe die bayerische Politik zu wenig getan. Er will für die politische Mitte im Rechtsstaat kämpfen und sich für die Würde des Menschen einsetzen. Die CSU habe seit Stoibers Zweidrittelmehrheit aufgehört, Visionen zu haben. Mit wochenlangen internen Machtkämpfen haben die alleinregierenden Christsozialen die Sacharbeit gelähmt und setzen sich erst jetzt im Wahlkampf für Themen ein, zum Beispiel die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge, die die FDP schon seit Jahren fordere.
Auch in der Bildungspolitik sind sich Stauffenberg und Hiernickel einig, dass das dreistufige, bayerische Schulsystem zwar relativ sozial ist, aber noch gestärkt werden muss. Besonders die Mittel- und Realschulen gehören attraktiver gemacht, damit das gesunde Schulgebilde erhalten bleiben kann. Nicht jeder müsse das Abitur haben, auch Praktiker im Handwerk seien sehr gefragt.
„Wir werden die acht Prozent bei der Landtagswahl schaffen, weil die Leute wissen, dass unsere liberale Stimme für Freiheit und Augenmaß steht und das Beste für Bayern ist“, sagte Dassler. Sie wünscht sich, dass Stauffenberg ins Maximilianeum einzieht, damit er der CSU „auf die Füße treten“ kann.