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Die Raubkatzen sind fort

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Die Raubkatzen sind fort

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    Die Raubkatzen sind fort
    Die Raubkatzen sind fort Foto: FOTO HAGEN WOHLFAHRT

    Vor gut einem Jahrzehnt gingen die Panzergrenadiere mit ihren Mardern, ein paar Jahre später wurden die Leoparden der Panzeraufklärer abgezogen und am Donnerstag verließ nun der letzte Luchs des Aufklärungsbataillons die Eberner Kaserne. Quasi als Vorhut, denn die Soldaten werden nach und nach folgen.

    Damit verfügt der Verband, der in knapp zwei Jahren aufgelöst wird, schon jetzt über kein Großgerät mehr. Die Spähpanzer aus Ebern werden nach Angaben von Oberstleutnant Thomas Müller künftig in den Bundeswehr-Standorten Gotha und Eutin Verwendung finden.

    Viele ältere und ehemalige Soldaten würden sich sicher an viele Übungen und Manöver mit den Spähpanzern erinnern, so der Bataillonskommandeur. "Mancher von Ihnen wird seine ganz persönliche Beziehung zu seinem Luchs entwickelt haben. Von daher liegt vielleicht auch etwas Wehmut in diesem Appell", sagte Müller. Allerdings habe man einen Auftrag zu erfüllen: "Die Auflösung des eigenen Verbandes."

    Hindernisse

    Der Bataillonskommandeur erklärte in seiner Ansprache, dass die frühzeitige Abgabe der Panzer ganz bewusst eingeleitet worden sei. Erfahrungen aus der Auflösung anderer Verbände hätten gezeigt, dass oftmals Soldaten nicht versetzt werden konnten, weil sie sich um noch vorhandenes Großgerät hätten kümmern müssen. Dies betrifft in erster Linie die längerdienenden Soldaten. Seit feststeht, dass das Bataillon aufgelöst wird, bemühen sich vor allem Zeit- und Berufssoldaten darum, ihren Vorstellungen entsprechend bei anderen Truppenteilen unterzukommen. Offenbar wollte Müller in dieser Beziehung unnötige Hindernisse aus dem Weg räumen.

    Seit Jahresbeginn habe er immer wieder darauf gedrängt, Fahrzeuge und Material, das nicht mehr für die Ausbildung benötigt wird, abzugeben, so der Kommandeur. Dies sei teilweise auf Unverständnis bei älteren Soldaten gestoßen, räumte Müller ein.

    Das Aufklärungsbataillon 12 hatte seine Spähpanzer Luchs 1977 erhalten. Insgesamt beschaffte die Bundeswehr 402 dieser Fahrzeuge, die nach Angaben des Kommandeurs noch alle vorhanden sind. Bis zur Bataillons-Auflösung und zur Schließung des Standortes werden in dem Verband Soldaten die allgemeine Grundausbildung durchlaufen.

    Thema endgültig durch

    Eberns Bürgermeister Robert Hermann hat unterdessen die Gewissheit, dass an der Aufgabe der Kaserne endgültig nicht mehr zu rütteln ist. "Es ändert sich nichts", fasste Herrmann ein Schreiben von Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) zusammen.

    Der Bürgermeister hatte Anfang Oktober nochmals einen Versuch gestartet und seinerseits in einem Brief an Struck um ein Überdenken der Entscheidung gegen den Bundeswehr-Standort Ebern gebeten. "Das ist jetzt geklärt. Wir müssen das akzeptieren. Wir haben keine Möglichkeiten mehr", sagte Herrmann dem Bote vom Haßgau.

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