Man muss schon weit zurückgehen, um auf große Theateraufführungen in Königsberg zu stoßen. Zwar gab es hin und wieder eine Aufführung. Über großes Bühnengeschehen, bei dem Königsberger als Schauspieler mitwirkten, konnte sich die Bevölkerung vor allem in den 20-er und 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts freuen. Es waren Freilichtaufführungen im Burghof oder Wallgraben auf dem Schlossberg. Meistens waren es Stücke, die sich an bekannte Schauspiele wie „Wilhelm Tell“ oder „Tilly und die Belagerung Königsbergs“ anlehnten.
Nun sollen diese Freilichtaufführungen wieder aufleben. Nicht mit einheimischen Akteuren, sondern mit Schauspielern eines „Wandertheaters“: Das „Fränkische Sommertheater“ kommt in diesem Jahr zum ersten Mal nach Königsberg, um Stücke aus seinem Spielprogramm zu präsentieren. Bürgermeister Claus Bittenbrünn, von dem die Idee für die Theaterreihe ausgegangen ist, freut sich auf die erste Vorstellung. Sie hat zwar keinen historischen Hintergrund, aber schon der Titel „Der Mörder – schon wie der der Gärtner?“ verspricht Spannung und Humor gleichermaßen. Bittenbrünn ist sich sicher, dass die Burghof-Atmosphäre ihren Teil dazu beitragen wird, den Abend zum besonderen Theatererlebnis zu machen. Man sollte sich die Gelegenheit für den Besuch nicht entgehen lassen, findet das Stadtoberhaupt.
Die Vorstellung findet am 6. Juli statt, Beginn ist um 20.00 Uhr. Bei ungünstiger Witterung wird die Aufführung in die Stadthalle verlegt.
Auch die weiteren Aufführungen versprechen gute Unterhaltung. So das Musical „Cabaret“ am 3. August (Beginn 20.00 Uhr) im Wallgraben, das im Berlin der „Goldenen Zwanziger Jahre“ spielt; ferner die bittersüße Komödie „Die Hochzeitsreise“ am 17. August (Beginn 20.00 Uhr) ebenfalls im Wallgraben, bei der diese Reise nicht wie geplant verläuft.
Passend zum Reformationsjahr bietet das Theater am 28. September (Beginn 20.00 Uhr) die Vorstellung „Lucas Cranach d. J. – Maler zu Wittenberg“. Das Stück bietet Musik, Szenen und Bildprojektoren in der Marienkirche und zeigt dabei das Schaffen dieses Malers, der auch als Maler der Reformation gilt.
Karten im Vorverkauf bei der Stadt Königsberg unter Tel. 09525/9222-10. Dort kann man auch ein Menü bestellen, das die Schlossberggaststätte zur Aufführung anbietet.