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Die Stahlsmühle als kleines Paradies

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Die Stahlsmühle als kleines Paradies

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    Dampfach/Horhausen (as) Einen Traum hat sich Wilfried Wiederer erfüllt. Der aus Lindach im Landkreis Schweinfurt stammende 54-Jährige ist stolzer Besitzer der 250 Jahre alten Stahlsmühle zwischen Horhausen und Dampfach. Das herrliche, rund 13 000 Quadratmeter große Grundstück mit einem kleinen See und einem Bach, wo sich früher eine Wassermühle drehte, wird ab Fronleichnam für vier Tage zu großen Teilen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Denn Wiederer veranstaltet in seinem kleinen Paradies erstmals ein Fest: Den Weinsommer im Mühlenpark.

    "Das wollte ich schon immer einmal machen", berichtet er von einem "längeren Prozess" und vier, fünf Jahren gedanklicher Vorbereitung. Nicht genügend Zeit hatte er bisher, weil rund um die Mühle immer mal wieder was zu erbauen war. "Doch jetzt dachte ich, ich probiere es einfach mal", sagt er und kündigt ein gepflegtes Weinfest mit kulinarischen Genüssen an.

    Wilfried Wiederer weiß, wovon er spricht. Denn von Beruf ist er bereits seit 20 Jahren Gastronom, betreibt in Schweinfurt in der Innenstadt die Weinstube Korkenzieher, die jeden Abend ihre Türen öffnet. Quasi als Weinliebhaber öffnet er nun die Tore der Stahlsmühle für die Bevölkerung.

    Im Alter von 34 Jahren machte sich der einstige Verkaufsleiter für Baustoffe selbstständig und zu der Zeit auch auf die Suche nach einem geeigneten Objekt zum Wohnen. Über einen Makler wurde ihm bereits 1983 die Mühle angeboten. Doch zu einem noch zu hohen Preis. "Der Zustand war verwahrlost, alles zerfallen und das Grundstück morastig", erinnert er sich und kaufte 1985 dennoch. Zehn Jahre lang musste er renovieren und steckte alleine an Arbeitszeit "umgerechnet bestimmt ein paar 10 000 DM" hinein.

    Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Unweit der Autobahnabfahrt der A 70 "Haßfurt, Donnersdorf, Theres" liegt die alleine schon von der Straße aus sichtbar wunderschöne Stahlsmühle inmitten der Natur. Gut 300 Quadratmeter beträgt im geschmackvoll eingerichteten Haupthaus alleine die Wohnfläche für Wiederer, seine Lebensgefährtin Gisela und der kleinen Tochter Michelle. Dazu kommen noch vier Katzen und bis zu 20 Pferde inklusive Pensionspferde. Denn neben der Mühle befindet sich eine riesige Reitanlage mit Stallungen und einer Halle, in der überwiegend Turnierpferde untergebracht sind. Ein Pferdepfleger sowie Bereiter Christian Räth bilden auf dem Gelände unter anderem junge Pferde für Springreiten und Dressur aus. Im Pensionsstall können auch fremde Pferde untergestellt werden. Die Anlage ist so groß, dass Wilfried Wiederer, der Ende der 70er auch mal für ein paar Spielzeiten den FC Sand trainierte und ihn damals in die Fußball-Landesliga führte, schon über einen dauerhaften Gastronomiebetrieb nachdachte.

    Manchmal erinnert sich der Mühlenbesitzer an die Zeiten zurück, als er "teilweise drei Jobs" inne hatte und das Anwesen erst durch mühevolle Arbeit zum heutigen Glanz brachte. Ein kleines Problem stellte damals ein altes und nicht nutzbares Gebäude an der Straße dar, das vom Landesamt an sich unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Eines Nachts jedoch fiel die Scheune bei großem Lärm von selbst in sich zusammen. Was für den heutigen Blick auf die Stahlsmühle sicher nicht von Nachteil war.

    Für das anstehende Weinfest war natürlich einiges an organisatorischem Aufwand zu betreiben. So musste eine benachbarte Wiese abgemäht werden, wo dann die Autos der hoffentlich vielen Besucher parken können. Die Feuerwehr Dampfach wird den Verkehr regeln. Rund 600 Sitzplätze im Freien bietet der Mühlenpark bei der Premiere eines Festes, das für Wilfried Wiederer noch Neuland ist. In freudiger Erwartung sagt er: "Wir werden den ersten Tag schon überstehen und dann mal schauen, was sich tut . . ."

    Mehr über die Stahlsmühle erfährt man im Internet unter www.stahls- muehle-wiederer.de

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